Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Was die Bürger beim ersten Digitaltag in Ravensburg erwartet
Kostenloses Programm vom Vortrag über Sicherheit im Netz bis zum virtuellen Rundflug über Ravensburg
RAVENSBURG (len) - Ein Leben ohne digitale Anwendungen ist kaum mehr denkbar. Das führt zu Chancen und Zeitersparnis in vielen Lebensbereichen, aber auch zu Ängsten und Sicherheitsrisiken. Am Freitag, 24. Juni, nimmt Ravensburg erstmals mit einem eigenen Programm am bundesweiten Digitaltag teil und macht viele Aspekte der Digitalisierung zum Thema. Vorträge und digitale Erlebnisse finden live im Medienhaus von „Schwäbisch Media“und in der Tourist-Information im Lederhaus statt, werden aber auch online gestreamt. Das Programm ist kostenlos. Was die Bürger erwartet:
Vorträge: Ab 9 Uhr sprechen Experten im Medienhaus, Karlstraße 16, über verschiedene Aspekte von Digitalisierung und Cybersicherheit. Ein Großteil der Vorträge richten sich an Unternehmer, zum Beispiel „Schachmatt durch Cyberattacke?“von Anwalt Florian Deutsch. Sie können aber auch für Vereinsvertreter interessant sein, zum Beispiel wenn es um Auswirkungen der Datenschutzgrundverordnung auf die Daten- und IT-Sicherheit geht. Das genaue Vortragsprogramm mit allen Themen ist unter www.digitaltag-ravensburg.de zu finden, dort ist auch eine Anmeldung
möglich, die jedoch nicht zwingend notwendig ist, wie die Organisatoren mitteilen.
Erlebnisse: Besonders am Freitagnachmittag können die Besucher des Digitaltags virtuelle Touren erleben. So gibt es um 16 Uhr einen virtuellen Stadtrundgang durch Ravensburg im Medienhaus. Außerdem steht ein Simulator von 9.30 bis 17 Uhr für virtuelle Rundflüge über Ravensburg zur Verfügung. Wer sich in den beweglichen Pilotensessel setzt und an die Joysticks greift, trägt eine Virtual-Reality-Brille auf dem Kopf und hat das Gefühl, wirklich zu fliegen, wie Phil Zinser von der Ravensburger Firma Raumzeit und einer der Organisatoren des Digitaltags sagt.
Dass digitale Anwendungen nicht nur mit der Zukunft zu tun haben, sondern auch Geschichte sichtbar machen können, zeigt folgendes Angebot: Historische Stadtbilder aus Ravensburg gehen langsam in aktuelle Aufnahmen über und zeigen so, wie sich die Stadt in den letzten Jahrzehnten verändert hat.
Eine virtuelle Zeitreise mit Virtual-Reality-Brillen bietet auch die Tourist-Info im Lederhaus, Marienplatz 35, an. Von 9.30 bis 17.30 Uhr kann man sich dort mitnehmen lassen ins Jahr 1429, Thema der virtuellen Tour ist der Mehlsack. Von 13 bis 14 Uhr gibt es eine geführte Tour von der Touristinfo durch die Stadt mit der App „Ravensburg Go“, mit der sich die Altstadt spielerisch erkunden lässt.
Beratung: Im Medienhaus gibt es am Digitaltag eine extra Ausgabe der Ravensburger Digitalsprechstunde. Schülerinnen und Schüler helfen von 14 bis 17 Uhr all jenen Bürgern, die Fragen zum Umgang mit technischen Geräten haben. Da kann es um die Bedienung des Smartphones oder Tablets gehen. Aber auch wenn der Drucker streikt, versuche die Gruppe zu helfen, sagt Ronald Koppelt, Vertriebsleiter bei „Schwäbisch Media“, der den Digitaltag mitorganisiert hat und die Digitalberater für die Sondersprechstunde gewinnen konnte.
Verlosung: An Schüler, die in Ravensburg zur Schule gehen, werden zwölf Stipendien für einen Kurs an der Hacker School Hamburg verlost. Schüler zwischen elf und 18 Jahren können sich dafür unter www.digitaltag-ravensburg.de anmelden. „Wenn man programmieren kann, hat man in Zukunft ausgesorgt“, ist Phil Zinser von der Firma Raumzeit, der sich selbst als Futurist beschreibt, überzeugt.
Der Digitaltag wird von der Stadt Ravensburg in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforum Pro Ravensburg, Schwäbisch Media und der Firma Raumzeit veranstaltet. Die Stadt Ravensburg investiert 10 000 Euro in den Digitaltag, wie Bürgermeister Dirk Bastin sagt. Man sehe das als Anschubfinanzierung, denn der Digitaltag soll möglichst zur Dauereinrichtung in Ravensburg werden, sind sich die Organisatoren einig. „Auch Gäste aus dem Umland sind willkommen“, sagt Bastin, die Veranstaltung richte sich nicht nur an Ravensburger. Man wolle an dem Tag auch den bereits erreichten Fortschritt bei der Digitalisierung vermitteln, so Bastin: „Wir wollen den Leuten zeigen, da tut sich was in Ravensburg.“