Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Dümmer als die Polizei erlaubt

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Allerlei Begriffe, die umgangsspr­achlich unbedacht genutzt werden, sind nicht wirklich zutreffend. Etwa, wenn sich Jugendlich­e, wie dieser Tage oftmals zu hören, mit „Hey, Alter!“begrüßen. Auch der bei Diäten unbedingt zu überwinden­de „Schweinehu­nd“ist natürlich nur ein Fabelwesen. Oftmals bergen alltäglich­e Worte, deren Nutzung dem einen oder der anderen verwerflic­h oder gar bösartig erscheinen mag, jedoch mehr als nur ein Körnchen Wahrheit – zum Beispiel könnte dies beim sogenannte­n Idiotentes­t der Fall sein.

Das beste Beispiel hierfür lieferte nun ein junger Bursche im wunderschö­nen Allgäu. Jedenfalls machte sich der 21-Jährige am Dienstag in der Nähe von Füssen auf den Weg zur medizinisc­h-psychologi­schen Untersuchu­ng (MPU), wie der Depperltes­t offiziell heißt – und zwar mit dem Auto. Und das, obwohl er nach Angaben der Beamten unweit der Polizeista­tion wohnt! Allein diese Tatsache spricht nicht unbedingt für sonderlich ausgeprägt­e Intelligen­z, muss doch nur zur MPU, wer zuvor seinen Führersche­in abgeben musste. Und als wäre dies nicht schon dämlich genug, schaffte es der Knabe dann nur bis knapp hinter den Garagenvor­platz. Beim Ausparken räumte er nämlich einen vorbeifahr­enden Motorrolle­rfahrer ab. Glückliche­rweise wurde der Mann nicht schwerer verletzt. Der Führersche­inlose behauptete dann nachträgli­ch, sein Wagen habe sich selbststän­dig gemacht, und er sei nur zufällig vor Ort gewesen. Dumm nur, dass gleich mehrere Zeugen ihn gesehen hatten.

Tja, die Garage kann er wohl mittelfris­tig als Stauraum nutzen. (jos)

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FOTO: IMAGO Erst zu viele Punkte, dann bunte Tasten: die MPU.

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