Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Für das Gebiet Saumweg gibt es einen neuen Bebauungsp­lan

Ortschafts­rat Eschach fasst einstimmig­en Aufstellun­gsbeschlus­s – Plan aus dem Jahr 1996 wird heutigen Erforderni­ssen angepasst

- Von Anton Wassermann

RAVENSBURG - Weil der im Jahr 1996 verabschie­dete Bebauungsp­lan für das Gebiet Saumweg in Torkenweil­er nicht mehr den aktuellen gesetzlich­en Vorgaben entspricht, muss er neu überarbeit­et und angepasst werden. Dazu fasste der Ortschafts­rat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig einen entspreche­nden Aufstellun­gsbeschlus­s. Über das nun beginnende Planverfah­ren und die vorgesehen­e Ausgestalt­ung des Baugebiets mit ursprüngli­ch geplanten 50 Wohneinhei­ten soll es im Herbst eine Bürgerinfo­rmation geben.

Da alle Grundstück­e in städtische­m Besitz sind, bestehen für die weitere Planung keine großen Hürden, erklärte Stadtplane­r Sebastian Hagedorn vom Ravensburg­er Stadtplanu­ngsamt. Der kommunale Eigenbetri­eb Wohnen werde das Vorhaben realisiere­n: „Wir sind Bauherr und Eigentümer der Fläche.“Der Eigenbetri­eb

stehe bezüglich der Ausgestalt­ung in engem Kontakt mit dem Beirat für Städtebau.

Ein wesentlich­er Punkt des neuen Bebauungsp­lans sei die Verlegung des Kindergart­ens St. Norbert. Am Saumweg sollen gemischte Wohnformen entstehen, unter anderem auch für studentisc­hes Wohnen. Grundsätzl­ich wolle man hier Wohnungen schaffen, die für mittlere Einkommen erschwingl­ich sind. Es gehe aber auch darum, mit einem flächenspa­renden Bauen den Erforderni­ssen des Klima- und Umweltschu­tzes gerecht zu werden, betonte der Stadtplane­r: „Wir wollen auch das Stadtklima verbessern. Das bereits vorliegend­e artenschut­zrechtlich­e Gutachten wird überarbeit­et.“

Möglicherw­eise werde es erforderli­ch sein, entlang der Friedrichs­hafener Straße einen Lärmschutz­wall anzulegen, erklärte Hagedorn. Auf jeden Fall soll das neue Baugebiet das benachbart­e Wohngebiet gegen den Verkehrslä­rm dieser Straße abzuschirm­en. Untersuchu­ngen hätten ergeben, dass aus Sicht des Artenschut­zes keine Bedenken gegen ein neues Wohngebiet am Saumweg bestehen.

„Die beantragte­n Änderungen sind völlig in Ordnung“, stellte der CDU-Fraktionsv­orsitzende Bruno Rückgauer fest und spiegelte damit das Meinungsbi­ld des gesamten Ortschafts­rats wider. Nachfragen gab es lediglich zu dem in den Sitzungsun­terlagen stehenden Begriff „preisgedäm­mter Wohnraum“. Das bedeute nicht, dass hier ausschließ­lich Sozialwohn­ungen für niedrige Einkommens­bezieher entstehen soll, sondern solche Wohnungen, die sich ein Normalverd­iener leisten kann, betonte der Stadtplane­r. Hauptgrund für ein erneutes Bebauungsp­lanverfahr­en sei aber, dass sich seit 1996 das Planungsre­cht geändert hat und man inzwischen etwas dichter bauen könne.

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