Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Für das Gebiet Saumweg gibt es einen neuen Bebauungsplan
Ortschaftsrat Eschach fasst einstimmigen Aufstellungsbeschluss – Plan aus dem Jahr 1996 wird heutigen Erfordernissen angepasst
RAVENSBURG - Weil der im Jahr 1996 verabschiedete Bebauungsplan für das Gebiet Saumweg in Torkenweiler nicht mehr den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entspricht, muss er neu überarbeitet und angepasst werden. Dazu fasste der Ortschaftsrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss. Über das nun beginnende Planverfahren und die vorgesehene Ausgestaltung des Baugebiets mit ursprünglich geplanten 50 Wohneinheiten soll es im Herbst eine Bürgerinformation geben.
Da alle Grundstücke in städtischem Besitz sind, bestehen für die weitere Planung keine großen Hürden, erklärte Stadtplaner Sebastian Hagedorn vom Ravensburger Stadtplanungsamt. Der kommunale Eigenbetrieb Wohnen werde das Vorhaben realisieren: „Wir sind Bauherr und Eigentümer der Fläche.“Der Eigenbetrieb
stehe bezüglich der Ausgestaltung in engem Kontakt mit dem Beirat für Städtebau.
Ein wesentlicher Punkt des neuen Bebauungsplans sei die Verlegung des Kindergartens St. Norbert. Am Saumweg sollen gemischte Wohnformen entstehen, unter anderem auch für studentisches Wohnen. Grundsätzlich wolle man hier Wohnungen schaffen, die für mittlere Einkommen erschwinglich sind. Es gehe aber auch darum, mit einem flächensparenden Bauen den Erfordernissen des Klima- und Umweltschutzes gerecht zu werden, betonte der Stadtplaner: „Wir wollen auch das Stadtklima verbessern. Das bereits vorliegende artenschutzrechtliche Gutachten wird überarbeitet.“
Möglicherweise werde es erforderlich sein, entlang der Friedrichshafener Straße einen Lärmschutzwall anzulegen, erklärte Hagedorn. Auf jeden Fall soll das neue Baugebiet das benachbarte Wohngebiet gegen den Verkehrslärm dieser Straße abzuschirmen. Untersuchungen hätten ergeben, dass aus Sicht des Artenschutzes keine Bedenken gegen ein neues Wohngebiet am Saumweg bestehen.
„Die beantragten Änderungen sind völlig in Ordnung“, stellte der CDU-Fraktionsvorsitzende Bruno Rückgauer fest und spiegelte damit das Meinungsbild des gesamten Ortschaftsrats wider. Nachfragen gab es lediglich zu dem in den Sitzungsunterlagen stehenden Begriff „preisgedämmter Wohnraum“. Das bedeute nicht, dass hier ausschließlich Sozialwohnungen für niedrige Einkommensbezieher entstehen soll, sondern solche Wohnungen, die sich ein Normalverdiener leisten kann, betonte der Stadtplaner. Hauptgrund für ein erneutes Bebauungsplanverfahren sei aber, dass sich seit 1996 das Planungsrecht geändert hat und man inzwischen etwas dichter bauen könne.