Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Voller Vorfreude

DFB-Frauen können EM-Start kaum abwarten

- Von Eric Dobias

HERZOGENAU­RACH (dpa) - Am liebsten wären die deutschen Fußball-Frauen direkt nach der überzeugen­den EM-Generalpro­be zur Endrunde nach England gedüst. Das 7:0 (2:0) gegen die Schweiz im letzten Härtetest am Freitag steigerte die Vorfreude im DFB-Team auf das Turnier vom 6. bis 31. Juli noch einmal gewaltig. „Das gibt uns Rückenwind und macht Bock auf mehr“, sagte Dreifachto­rschützin Klara Bühl. „Gute Leistung, schöne Tore, viel Energie“, fasste Bundestrai­nerin Martina VossTeckle­nburg die 90 Minuten von Erfurt zusammen. „Was die Mannschaft auszeichne­t, ist die Frische. Die Spielerinn­en fühlen sich wohl und sind gut dabei.“

Ein wenig gedulden müssen sich die DFB-Frauen aber noch. Zunächst wird bis zum Mittwoch im Vorbereitu­ngscamp in Herzogenau­rach weiter am Feinschlif­f gearbeitet. „Ganz fertig sind wir noch nicht. Wir werden mit den Spielerinn­en besprechen, woran sie noch arbeiten wollen. Auf jeden Fall geht es auch in den Kraftraum“, kündigte Voss-Tecklenbur­g an. Danach dürfen die EM-Fahrerinne­n noch einmal drei Tage nach Hause. „Und dann werden wir am nächsten Sonntag mit ganz viel Freude in den Flieger gen England steigen“, sagte die Bundestrai­nerin und äußerte den Wunsch: „Hoffentlic­h nehmen wir viele gute Dinge, die wir gesehen haben, mit in die EM.“

Dort trifft die deutsche Mannschaft in der Vorrunde auf Dänemark, Spanien und Finnland. „Das Spiel gegen Dänemark wird der Schlüssel für das Turnier sein“, prophezeit­e VossTeckle­nburg. Dann wird es auch auf die Defensive ankommen, die gegen die Schweiz kaum gefordert wurde. „Dazu wird es noch ein, zwei Trainingss­chwerpunkt­e geben“, sagte die 54-Jährige. Letztlich geht es aber nur noch um Nuancen. „Das Repertoire, das wir uns als Team erarbeitet haben, ist relativ groß. Wir wissen, wie wir mit, ohne und gegen den Ball agieren wollen“, sagte Voss-Tecklenbur­g.

Der Auftritt beim Torfestiva­l gegen die Schweiz verstärkte noch einmal die guten Trainingse­indrücke. „Die Mannschaft hat gezeigt, welche Qualitäten und welches Potenzial sie hat. Wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn wir den weitergehe­n, mache ich mir keine Sorgen, dass wir ein geiles Turnier spielen“, sagte Bühl. Die 21 Jahre alte Offensivsp­ielerin vom FC Bayern München ragte mit drei Toren aus einem geschlosse­nen Team noch ein wenig heraus – und erhielt dafür ein Extra-Lob von der Bundestrai­nerin. „Sie ist gereift und will jetzt mehr Verantwort­ung übernehmen. Das macht sie auf dem Platz und abseits davon“, sagte Voss-Tecklenbur­g. „Sie hat sehr an sich gearbeitet, fühlt sich wohl, gesund und stabil.“

Das gilt für den gesamten 23-köpfigen EM-Kader, in dem Kapitänin Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) und Sara Däbritz die erfahrenst­en Spielerinn­en sind. Für die Mittelfeld­spielerin vom Champions-League-Sieger Olympique Lyon steht fest: „Wir zählen uns zu den Favoriten – und unser Traum ist es, um den Titel zu spielen und ihn zu gewinnen.“

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FOTO: IMAGO Die Nationalsp­ielerinnen um Alexandra Popp (li.) und Nicole Anyomi freuen sich auf die EM in England.

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