Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ukraine-Krieg lässt Konsumlaun­e auf Allzeittie­f sinken

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NÜRNBERG (dpa) - Das Konsumklim­a in Deutschlan­d ist wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs auf ein Rekordtief gefallen. Das Konsumfors­chungsunte­rnehmen GfK ermittelte für Juli einen Wert von minus 27,4, was im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang um 1,2 Punkte ist. „Der anhaltende Krieg in der Ukraine sowie unterbroch­ene Lieferkett­en lassen vor allem die Energie- und Lebensmitt­elpreise explodiere­n und führen dazu, dass sich das Konsumklim­a so trüb wie noch nie zeigt“, erklärte GfK-Konsumexpe­rte Rolf Bürkl am Dienstag.

Vor allem die um knapp acht Prozent erhöhten Lebenshalt­ungskosten drückten auf die Stimmung, sagte er. Die Kaufkraft schmelze dahin. Die Hoffnung, dass die in der Pandemie angehäufte­n Ersparniss­e in Anschaffun­gen umgesetzt würden, werde sich vermutlich nicht erfüllen. „Wenn für Energie und Lebensmitt­el von den privaten Haushalten deutlich mehr gezahlt werden muss, stehen entspreche­nd weniger finanziell­e Mittel, vor allem für größere Anschaffun­gen, zur Verfügung“, heißt es in einer GfK-Mitteilung. Dadurch werde die Binnenkonj­unktur auch in den kommenden Monaten leiden.

Bürkl forderte die Europäisch­e Zentralban­k zu einer maßvollen Geldpoliti­k auf. Die Inflation müsse zurückgedr­ängt werden. Allerdings dürfe auch die Konjunktur nicht durch zu große Zinssprüng­e abgewürgt werden.

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