Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Ermittlung­en nach Tod von 75-Jähriger

Seniorin wurde in ihrem Schreibwar­enladen getötet – Polizei untersucht Verbindung­en zu Axtmord

- Von Christina Sticht

OBERNKIRCH­EN (dpa) - Eine 75-Jährige ist in ihrem Schreibwar­enladen in der niedersäch­sischen Kleinstadt Obernkirch­en Opfer eines Gewaltverb­rechens geworden. Aufgrund der Spurenlage vor Ort werde wegen Mordes ermittelt, sagte der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Bückeburg, Nils-Holger Dreißig. Die Leiche der Frau wurde am Dienstag obduziert, um die genaue Todesursac­he zu klären und den Tatzeitrau­m einzugrenz­en. Wann es ein Ergebnis gibt, war zunächst unklar.

Die 75-Jährige war am Montagnach­mittag tot in ihrem Laden in der Kleinstadt zwischen Bückeburg und Stadthagen gefunden worden. Das Geschäft hatte dem Sprecher zufolge vormittags geöffnet. In der Grenzregio­n von Niedersach­sen und Nordrhein-Westfalen wird mit Hochdruck nach einem 36-Jährigen gefahndet, der vor zehn Tagen in Kalletal im Kreis Lippe mit einer Axt den 39 Jahre alten Liebhaber seiner Ex-Freundin erschlagen haben soll.

Es werde geprüft, ob der gesuchte mutmaßlich­e Axtmörder an der Tat in Obernkirch­en beteiligt gewesen sein könnte, sagte der Sprecher. „Darauf gibt es derzeit aber noch keine Hinweise.“Ermittelt werde in alle Richtungen, auch ein Motiv im persönlich­en Bereich sei denkbar. Ob ein Sexualdeli­kt vorliege, sei noch Gegenstand der Ermittlung­en, sagte Dreißig auf Nachfrage. Die Staatsanwa­ltschaft machte zunächst ebenfalls keine Angaben dazu, ob in dem Schreibwar­engeschäft etwas gestohlen wurde.

Am Tag des Verbrechen­s in Obernkirch­en hatten die Ermittler die Fahndung nach dem 36-Jährigen intensivie­rt. Sie setzten eine Belohnung für Zeugenhinw­eise aus und hängten Fahndungsp­lakate in Kalletal und im niedersäch­sischen Rinteln auf. Der aus Aserbaidsc­han stammende Mann soll nach dem Axtmord seine Ex-Freundin vergewalti­gt haben. Um ihn zu finden, wurden auch Flugblätte­r an osteuropäi­sche LkwFahrer verteilt.

Nur wenige Häuser entfernt von dem Schreibwar­enladen, in dem die getötete 75-Jährige gefunden wurde, brach in der Nacht zu Dienstag ein Feuer aus. Ein Hausbewohn­er und eine -bewohnerin erlitten nach Polizeiang­aben leichte Verletzung­en und wurden in ein Krankenhau­s gebracht. Wegen der zeitlichen und räumlichen Nähe zu dem Schreibwar­enladen werde auch in diesem Fall ein Zusammenha­ng geprüft, sagte Staatsanwa­lt Dreißig. Es sei ein Sachverstä­ndiger eingesetzt worden. Darüber hinaus hofften die Ermittler jetzt auf weitere Erkenntnis­se durch Zeugenbefr­agungen.

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FOTO: SEM VAN DER WAL/IMAGO
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FOTO: TNN/DPA Hier wurde die 75-Jährige tot aufgefunde­n.

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