Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Veitsburgw­irt eröffnet Kochduell „Mein Lokal, Dein Lokal“

Christian Ott bekommt viel Lob – Die erwarteten zehn Punkte gibt es nicht

- Von Lea Dillmann

RAVENSBURG - Der Ravensburg­er Koch Christian Ott hat am Montagaben­d die Bodensee-Woche des TVKochduel­ls „Mein Lokal, Dein Lokal“eröffnet. „Tag eins wird richtig stark, garantiert“, prophezeit­e Starkoch Mike Süsser, das Gesicht der Sendung, nachdem er von Ott auf der Veitsburg bekocht wurde. Eine Woche später durften die vier Kontrahent­en Otts weltoffene und zugleich regionale Kreationen probieren. Doch die von Süsser erwarteten zehn Punkte wurden nicht verteilt.

Auf seinem Weg zur Veitsburg erwartete TV-Koch Süsser ein rustikales Ausflugslo­kal, das typische Gerichte der Region bietet. Innen wurde er durch eine moderne Einrichtun­g und kreative Gerichte vom Gegenteil überzeugt. Das sieht mir nach einer „ambitionie­rten Küche aus“, sagte Süsser.

Für den erfahrenen Koch bereitete Ott vor laufender Kamera unter anderem „Crépinette“, eine französisc­he Wurstspezi­alität, zu. Dazu gab es Lamm mit einer feinen Soße. Süsser beschrieb das Fleisch als „perfekt gegart“. Das Lamm sei fein, nicht breiig. Ott sei ein Mann, der sein Handwerk versteht. Süssers Fazit nach seinem Besuch fiel kurz und knapp aus: „Das war echt saugut. Punkt.“

Doch Süsser allein vergibt in dem TV-Format von Kabel Eins nicht die

Punkte. In erster Linie bewertet die Konkurrenz, dieses Mal vier weitere Gastronome­n aus der Region, die Leistung. Diese sind: Susanne Zimmerer-Buhles (Haus am Markt, Bad Saulgau), Patrick Stier (Papageno, Konstanz), Federica Fele-Schartner (Sternen, Bohlingen) und Sebastian Kopitzki (Kreuz, Singen). Sie schauten an einem sonnigen Tag im März bei Ott vorbei.

Mit den Vorspeisen legte Ott aus Sicht von Süsser ordentlich vor. Kopitzki probierte das Rindertata­r. Für ihn sei es geschmackl­ich eines der besten Tatars gewesen, die er bisher hatte. Lediglich von Fele-Schartner kommt Kritik. Sie empfand die Brioche auf ihrem Teller als „sehr trocken“. Als die Hauptspeis­en an der Reihe waren, vermisste Stier die angekündig­ten Bohnen auf seinem Teller. Ott hatte ihm die falsche Hauptspeis­e serviert. Er sei schon bei der Frühlingsk­arte gewesen. „Das ist superlästi­g, aber das passiert halt“, nahm Ott den Fehler gelassen in Kauf. Die anderen Gerichte kamen bis auf wenige Anmerkunge­n gut an. Zimmerer-Buhles hatte sich die selbst gemachten Gnocchi gerne mit „mehr Biss“gewünscht.

Für die Desserts ließ Ott die Fachfrau für Patisserie in seinem Team ran. Steffi Fischer platzierte für FeleSchart­ner ein Apfelsorbe­t in Form einer geschwunge­nen Lippe auf dem Desserttel­ler. Die wurde unter anderem durch ein veganes Quarkbällc­hen

mit Apfelfüllu­ng ergänzt. „Mir hat nichts gefehlt“, sagte Fele-Schartner zufrieden. Es sei eine „super vegane Alternativ­e“. Kopitzki wurde mit einer bunten Mischung an süßen Leckereien überrascht. Ott nennt seine Kreation „Der verpasste Rummel“, darunter waren gebrannte Mandeln sowie ein Liebesapfe­l gefüllt mit Apfelmus. Gekrönt wurde die Nachspeise mit Zuckerwatt­e.

340 Euro kosteten die Drei-Gänge-Menüs der vier Gastronome­n. „Absolut fair für die Qualität“, sagte Stier. In den Gerichten stecke sehr viel Handarbeit. Am Ende gab es drei Mal neun Punkte von der Konkurrenz für Ott und ein Mal sieben. Der Veitsburgw­irt weiß sofort, von wem die sieben Punkte kommen. Sie müssen von Stier sein, ihm hat er ein falsches Gericht serviert, sagte er und lag damit richtig. Deshalb sei das Ergebnis von insgesamt 34 Punkten voll und ganz nachvollzi­ehbar. „Keine zehn, boah“, reagierte Süsser in einem Video. Aus seiner Sicht habe Ott einen ordentlich­en Start in die Woche hingelegt.

Wie Ott und sein Team abschneide­n werden, wird sich in der finalen Folge am Freitag, 1. Juli, zeigen. Diese läuft um 17.55 Uhr auf Kabel Eins. Auf der Veitsburg findet zu dieser Zeit eine Finalfeier statt. Dann wird auch Starkoch Mike Süsser seine Extrapunkt­e vergeben. Auf einer Leinwand möchte Ott die Folge mit seinen Gästen schauen. Der Eintritt ist frei.

 ?? FOTO: ATELIER TIAN ?? Seit Februar trägt das Restaurant von Christian Ott auf der Veitsburg den neuen Namen „Atelier Tian“.
FOTO: ATELIER TIAN Seit Februar trägt das Restaurant von Christian Ott auf der Veitsburg den neuen Namen „Atelier Tian“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany