Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Corona-Sorgen in Wimbledon
LONDON (SID) - Ein Schwarz-WeißFoto mit einer Hiobsbotschaft riss die Tenniswelt am Dienstag aus ihrer Wimbledon-Idylle. Matteo Berrettini, Vorjahresfinalist und als Rasenspezialist einer der Favoriten, verkündete via Instagram, was keiner hören wollte: Das Coronavirus ist zurück im All England Club – das Zittern beginnt.
Berrettini, der im Juni in Stuttgart und im Londoner Queen's Club auf Rasen gewonnen hatte und in Wimbledon nun den nächsten Schritt anpeilte, war bereits der zweite Fall und „todunglücklich“. Am Montag, dem ersten Turniertag, hatte Marin Cilic, ebenfalls ein Ex-Finalist und wie Berrettini in Topform, nach einem positiven Test zurückgezogen. Auch er schrieb von einem „gebrochenen Herzen“, auch er hatte sich den Sommer auf der Insel anders vorgestellt. Die große Sorge: Noch am Donnerstag hatte Cilic mit Topfavorit Novak Djokovic trainiert, diesen bei der Begrüßung umarmt. Der Titelverteidiger aus Serbien ist laut eigenen Angaben weiter ungeimpft. Wimbledon droht ein Corona-Chaos. Nach dem Ausfall des Turniers 2020 und der PandemieAusgabe in 2021 waren die Organisatoren zurückgekehrt zur Normalität. Mit 42 000 Besuchern am Tag ist die Anlage wieder voll ausgelastet. Kaum jemand trägt Masken, Tests sind nicht mehr erforderlich. Andrea Petkovic berichtete nach ihrem ErstrundenAus von der Sorglosigkeit. „Wenn ich etwas zu sagen hätte, würde ich die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen wieder einführen.“