Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Premiere in der Champions League
Der VfB Friedrichshafen trifft in Neu-Ulm auf den französischen Meister Montpellier
- Spiele in der Champions League sind für Profis immer etwas Besonderes – egal in welcher Sportart. Der deutsche Volleyball-Vizemeister und Pokalsieger VfB Friedrichshafen freut sich daher sehr auf sein erstes Spiel in dieser Saison in der Königsklasse. Auch wenn die Häfler dafür ein letztes Mal in die Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena ausweichen müssen. Fans des VfB müssen am Donnerstag (20 Uhr/ sportdeutschland.tv) noch einmal die rund 100 Kilometer auf sich nehmen, um die Häfler Profis gegen den französischen Meister Montpellier HSC VB zu sehen.
Sowohl das Heimspiel am kommenden Samstag (20 Uhr) gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen als auch die weiteren ChampionsLeague-Heimspiele in diesem Jahr bestreitet der VfB in der Messehalle B2 in Friedrichshafen. Nur zum Auftakt müssen die Häfler nach NeuUlm umziehen. Bereits am Mittwochmittag machte sich die Mannschaft auf den Weg, am Nachmittag stand ein Training in der großen Halle an. „Viele unserer Spieler haben diese Halle noch nicht gesehen, da tut es uns gut, noch einmal hier zu trainieren“, sagt Lebedew über die Ratiopharm-Arena, die in der vergangenen Saison die Ausweichspielstätte des VfB war.
Seit 2000 sind die Häfler ununterbrochen in der Champions League dabei, 2007 gewann der VfB als bislang einzige deutsche Mannschaft die Königsklasse. „Die Vorfreude auf die Partie ist riesengroß“, sagt Trainer Mark Lebedew. „Champions League in einer schönen Arena zu spielen ist toll.“
Spielen an sich ist für Profis schön – und das durften die Häfler in dieser Saison noch gar nicht so häufig. Sie kommen erst auf drei Bundesligaspiele und die Pokalpartie beim Zweitligisten Karlsruhe. Montpellier dagegen hat in der heimischen Liga schon siebenmal gespielt. „Ob es ein
Vor- oder ein Nachteil ist, werden wir nach dem Spiel wissen“, sagt Lebedew lächelnd. „Das Gute bei uns ist, dass wir bestens drauf sind, dass alle Spieler frisch sind. Der Ehrgeiz bei allen ist groß, jeder möchte spielen.“Nur auf Vojin Cacic muss Lebedew verzichten. Der Montenegriner ist nach seinem Achillessehnenriss zwar wieder im Training. Cacic ist auch mit dabei in Neu-Ulm. „Aber er spielt noch nicht, das ist noch zu früh“, meint Lebedew.
Montpellier ist zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in der Champions League dabei. In der französischen Liga ist der amtierende Meister schleppend reingekommen. Drei Niederlagen gab es zu Saisonbeginn – zuletzt aber vier Siege in Folge. „Sie scheinen in Form gekommen zu sein“, sagt der VfB-Trainer.
Aber auch bei seiner Mannschaft lief es zuletzt gut. Nach der 1:3-Niederlage zum Bundesligaauftakt in Berlin gab es drei 3:0-Siege. Die Zielsetzung für die Gruppenphase in der Champions League ist klar: „Wir wollen auf jeden Fall weiterkommen“, sagt Lebedew. Bedeutet: Der VfB muss in der Vierergruppe mit Montpellier, dem Favoriten Jastrzebski Wegiel und Vojvodina Novi Sad Zweiter werden – dann würden die Häfler in der Königsklasse in die Zwischenrunde einziehen. Der Gruppendritte darf im CEV-Pokal weitermachen. „Wir haben in unserer Gruppe gute Chancen“, glaubt Lebedew.
Erster Prüfstein ist der französische Meister, der wie der VfB mit einer Mischung aus erfahrenen und ganz jungen Spielern an den Start geht. Bestens bekannt aus der Bundesliga
ist etwa der 30-jährige Mittelblocker Nicolas Le Goff, der bei Berlin gespielt hat. Internationale Erfahrung haben auch der brasilianische Zuspieler Thiago Veloso oder der argentinische Angreifer Ezequiel Palacios.