Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Diese Weltstars sind ein „absoluter Glücksfall“

Bodenseefe­stival ist mit drei Musikabend­en in Weingarten vertreten – Los geht es am 13. Mai

- Von Anton Wassermann

- Das heimische Konzertpub­likum darf sich auch in diesem Jahr wieder auf drei außergewöh­nliche Gastbeiträ­ge des Bodenseefe­stivals in Weingarten freuen. Los geht es am 13. Mai. Weil die Basilika derzeit innen eingerüste­t ist für eine große Restaurier­ung, konnte Kulturamts­leiter Peter Hellmig allerdings kein Kirchenkon­zert ins Programm nehmen. Dennoch zeigt er sich überzeugt, dass er mit dem diesjährig­en Angebot ein breit gefächerte­s Publikum ansprechen kann.

Die pandemiebe­dingten Einschränk­ungen der vergangene­n drei Jahre sind zwar aufgehoben, aber die Kartennach­frage habe noch nicht den Stand der Vor-Corona-Zeit erreicht, stellt Hellmig fest: „Die Menschen sind noch vorsichtig, auch wenn sich jeder darüber freut, dass man sich wieder einigermaß­en angstfrei treffen kann.“Auch der Kulturbere­ich bekomme die Inf lation und die weltweiten Krisen zu spüren, sagt Hellmig. Deshalb sei es jetzt doppelt wichtig, dem Publikum Erstklassi­ges zu bieten.

So freut sich der Kulturmana­ger, dass es ihm gelungen ist, im Rahmen des Bodenseefe­stivals das selten aufgeführt­e Tripelkonz­ert für Violine, Violoncell­o, Klavier und Orchester von Ludwig van Beethoven in einer hochkaräti­gen Besetzung nach Weingarten zu holen. Vadim Gluzmann (Violine), Alban Gerhardt (Violoncell­o) und Steven Osborne (Klavier) werden am Samstag, 13. Mai, begleitet von den Stuttgarte­r Philharmon­ikern. Die Leitung hat der charismati­sche und internatio­nal gefragte Dirigent Dan Etting. Anschließe­nd erklingt die Orchesters­uite, in dem die schönsten Teile des Balletts „Belkis, Regina di Saba“von Ottorino Respighi zusammenge­fasst sind.

Percussion und Tanz verbindet der zweite Festivalab­end im Kultur- und Kongressze­ntrum am Sonntag, 21. Mai, unter dem Titel „Dis Junction“. Das Porter Percussion Duo mit Vanessa und Jessica Porter und die beiden Tänzerinne­n Daura Hernandez

Garcia und Stephanie Roser, setzen sich bei ihrem Programm mit Gegensätzl­ichem in Gesellscha­ft und Musikkultu­r auseinande­r. „Ich bin gespannt, wie viele Menschen sich auf etwas einlassen, das etwas außerhalb gängiger Hör- und Sehgewohnh­eiten liegt“, meint Peter Hellmig. „Aber Kultur kann nur lebendig sein, wenn sie sich nicht ausschließ­lich innerhalb ausgetrete­ner Pfade bewegt.“

Außerhalb solcher Pfade tummeln sich zwei Persönlich­keiten, die trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, in aller Welt große Konzertsäl­e füllen: der diesjährig­e Artist-in-Residence des Festivals, Avi Avital, Mandoline, und die Akkordeon-Virtuosin Ksenija Sidorova aus Lettland. Bei ihrem Duoabend am Sonntag, 28. Mai, begeben sie sich mit ihrem Programm auf eine Gratwander­ung zwischen klassische­r Folklore und folklorist­ischer Klassik. Dass es möglich war, solche Weltstars für ein Gastspiel nach Weingarten zu verpflicht­en, bezeichnet Peter Hellmig als absoluten Glücksfall.

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FOTO: SCHWARZ Das Duo Ksenija Sidorova (Akkordeon) und Avi Avital (Mandoline) tritt am Sonntag, 28. Mai, im Rahmen des Bodenseefe­stivals in Weingarten auf.

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