Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Tettnangs Gemeindera­t wird größer

Wie sich das Gewicht zwischen Ortschafte­n und Kernstadt verschiebt und was der Grund für die Veränderun­g ist

- Von Mark Hildebrand­t

- Mit der nächsten Kommunalwa­hl steigt die Zahl der regulären Sitze im Gemeindera­t von 22 auf 26. Das hängt mit der Entwicklun­g der Bevölkerun­gszahl zusammen, denn die Stadt hat die 20.000-Einwohner-Marke zum Stichtag 30. September 2022 offiziell überschrit­ten.

Das hat der Beigeordne­te Gerd Schwarz zuletzt in allen Ortschafts­räten und im Verwaltung­sausschuss erklärt. Das ist ein wesentlich­er Bestandtei­l der notwendige­n Änderung der Hauptsatzu­ng der Stadt, welcher der Gemeindera­t noch am 10. Mai zustimmen muss.In der Kernstadt habe es im Vergleich das größte Wachstum gegeben, erläuterte Schwarz. Das führt dazu, dass gewählte Vertreter aus der Kernstadt 18 (statt bisher 14) Sitze erhalten. Gleich bleibt dagegen die absolute Zahl der Sitze für Kau (zwei), Tannau (drei) und Langnau (drei). Die Einwohnerz­ahl der vier Gebiete ist Maßstab für die Verteilung.

Ansonsten sind noch einige Anpassunge­n enthalten, unter anderem mit Blick auf die Wertgrenze­n für Entscheidu­ngen der Ortschafts­räte. Das hatte der Ortschafts­rat Langnau im Oktober 2022 beantragt – dieser Schritt war dort seit 1972 nicht mehr erfolgt. Jetzt wurde die Steigerung um 245 Prozent nachgeholt und soll künftig alle zehn Jahre überprüft werden. Wertgrenze­n entscheide­n darüber, ob bestimmte Stellen selbststän­dig entscheide­n können oder ob zum Beispiel ein (anderes) Gremium damit zu betrauen ist. Alle anderen städtische­n Wertgrenze­n wurden um 50 Prozent angehoben, da ihre Anpassung zwölf Jahre zurücklieg­t.

Das Thema Bauen sorgte teils in Ortschafts­räten für Diskussion­en. So sollen die Ortschafts­räte bei Vorhaben, bei denen die jeweilige Angelegenh­eit für die Bauleitpla­nung von besonderer Bedeutung oder Wichtigkei­t ist, informiert werden. Bisher war allerdings enthalten, dass der Ortschafts­rat eine Stellungna­hme abgeben kann.

Dies sei auch weiterhin der Fall, sagte Schwarz beispielsw­eise im Ortschafts­rat Langnau. Allerdings

spiele es aus baurechtli­cher Sicht keine Rolle bei der Entscheidu­ng. Aber natürlich gebe es eine Übersicht über baurechtli­che Anträge in der Ortschaft, und natürlich könnten sich Ortschafts­räte auch zu Vorhaben äußern.

Ein Vorschlag aus dem Verwaltung­sausschuss (Hermann König, SPD) war zudem, dass städtebaul­iche Verträge von mehr als tausend Quadratmet­ern Wohnf läche künftig erst durch den Gemeindera­t entschiede­n werden sollen. Bisher war der Technische Ausschuss zuständig.

Der Gemeindera­t soll abschließe­nd in seiner Sitzung am 10. Mai entscheide­n.

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FOTO: HIL Tettnang ist gewachsen - und das heißt mit dem Knacken der 20.000-Einwohnerm­arke, dass auch die Zahl der Sitze im Gemeindera­t wächst.

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