Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
FVII enttäuscht gegen den TSV Straßberg
Ravensburger finden keine Lösung gegen Abwehrbollwerk und verlieren verdient mit 0:1
- Keinen Weg durch die dicht gestaffelte Abwehr gefunden: Der FV Ravensburg II hat in der Fußball-Landesliga verdient mit 0:1 gegen den TSV Straßberg verloren. Das goldene Tor in einer wenig ereignisreichen Partie schoss der beste Spieler auf dem Platz, Stürmer Pietro Fiorenza.
David Rommel eilte zurück in die Kabine. Der souveräne Schiedsrichter holte mit einem energischen Pfiff die Spieler des FV Ravensburg II zurück auf den Platz. Spielertrainer Daniel Hörtkorn hatte in der Pause wohl einiges mit seiner Mannschaft zu besprechen gehabt. Noch auf dem Platz diskutierte er mit drei Spielern über die ersten 45 Minuten, bevor er in die Kabine verschwand. Sein Team lag zu diesem Zeitpunkt verdient mit 0:1 hinten. Denn der FVII entwickelte zu wenig Durchschlagskraft und stand hinten nicht immer sattelfest. Straßberg verteidigte mit einer Fünfer-Abwehrkette und setzte immer wieder den schnellen und quirligen Angreifer Pietro Fiorenza in Szene. „Wir haben glücklich, aber nicht unverdient gewonnen“, sagte Gästetrainer Stefan Bach. „Wir wussten, dass Ravensburg spielstark ist und wollten die uns bietenden Chancen gut ausspielen.“
Eine davon verwandelte Fiorenza in der 39. Spielminute. Wieder kam ein langer Ball nach vorne und wieder entwischte der Straßberger Stürmer der Ravensburger Hintermannschaft. Bei seinem Schuss von der rechten Seite ins lange Eck machte sich FVII-Torhüter Andre Port zwar lang – aber kam nicht mehr an den Ball.
Die zweite Hälfte glich der ersten, obwohl die Ravensburger nun versuchten, aus ihren hohen Spielanteilen
mehr Kapital zu schlagen. Doch mehr als einen Schuss von Rahman Soyudogru (74.), einer Direktabnahme von Daniel Hörtkorn (80.), einer im Ansatz guten Möglichkeit durch Tim Kibler und einem Pfostentreffer aus spitzem Winkel von Nils Larisch, den Torhüter Kevin Peters aber parierte hätte, passierte nichts mehr. „Es war sehr unbefriedigend heute“, ärgerte sich Hörtkorn. „Wir haben keine Lösung gegen einen tiefstehenden Gegner gefunden. Wir waren zu ungeduldig, haben es mit Chipbällen versucht, anstatt mit Doppelpässen und haben insgesamt zu kompliziert gespielt.“
Vielleicht wäre der Stadionplatz die bessere Wahl gewesen für eine Mannschaft, deren Stärken der Kombinationsfußball ist. „Dieser Platz sollte aber für die erste Mannschaft geschont werden. Das hat mich geärgert“, sagte Hörtkorn. So musste er mit seiner Elf mit dem holprigen Nebenplatz vorlieb nehmen. Zwar hatte der Gegner dieselben Voraussetzungen, doch es lässt sich auf einem solchen Geläuf leichter verteidigen als kombinieren. So oder so hat Daniel Hörtkorn also noch viel Gesprächsbedarf in den kommenden Tagen.