Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Zu wenig Bewegung, zu wenig Tempo
TSV Berg verliert in der Verbandsliga mit 1:3 gegen Ilshofen und muss weiter zittern
- Der TSV Berg hat in der Fußball-Verbandsliga mit 1:3 gegen den TSV Ilshofen verloren. Mit der Niederlage wird der Abstiegskampf für die Berger immer prekärer. Im heimischen Rafi-Stadion ließen die Gastgeber auch zu viele Grundtugenden vermissen und unterlagen verdient.
„Sechs Punkte, Jungs“, jubeln die Ilshofener Spieler und klatschen sich ab. Auf der anderen Seite vergräbt der Berger Trainer Oliver Ofentausek das Gesicht in seine Hände. Seine Spieler liegen auf dem Boden, hadern, schimpfen. Es war nicht der gewünschte Nachmittag für die Heimmannschaft. Die Gründe sind schnell erklärt: Zu statisch agierte Berg, zeigte zu wenig Bewegung, zu wenig Tempo. Dazu kamen mangelndes Spielglück, eine schlechte Chancenverwertung, zwei ausbleibende Elfmeterpfiffe und individuelle Fehler. „Wir haben immer zum falschen Zeitpunkt ein Gegentor bekommen“, haderte Ofentausek.
Berg hatte die ersten Chancen in der Partie durch Sandro Caltabiano und Maschkour Gbadamassi. Doch auch Ilshofen war nicht ungefährlich und ging in der 30. Minute durch Julian Schiffmann in Führung. Azad Toptik setzte sich auf der linken Seite durch, marschierte bis fast zur Grundlinie durch und f lankte dann perfekt auf Schiffmanns Kopf, der nur noch zur Führung einnicken brauchte. Drei Minuten später erhöhten die Gäste. Torhüter Marc Goeltenboth schlug den Ball weit in die Hälfte der Berger. Sascha Esau unterlief die behäbige Berger Defensive. Torhüter Dominik Hagel kam aus dem Tor, schlug allerdings über den Ball. Esau ließ sich diesen Torwartbock nicht entgehen und trug den Ball förmlich ins verwaiste Berger Tor zum 2:0.
In die zweite Hälfte kam Berg mit Elan und schöpfte Hoffnung. Luis Pfaumann traf drei Minuten nach Wiederbeginn die Latte. Neun Minuten später jubelten dann endlich die Berger Anhänger. Thomas König schoss nach einer scharfen Hereingabe des eingewechselten Jonathan Hill den 1:2-Anschlusstreffer. Danach hatten allerdings nur noch die Gäste Freude an der Partie, während sich die Berger schwarzärgerten. Den ersten Aufreger gab es in der 60. Minute: Vlad Munteanu kam im Strafraum zu Fall. Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Max Angenendt blieb allerdings aus. Oliver Ofentauseks Ventil war die Wasserf lasche, die er wütend zu Boden warf. Fünf Minuten später folgte die Jacke, als Jan Büg im Strafraum am Boden lag und wieder kein Elfmeterpfiff ertönte. Erst als Ofentausek die Gelbe Karte sah, beruhigte sich der Berger Trainer wieder etwas. „Diesen Schiedsrichter würde ich am liebsten nicht mehr in Berg sehen“, schimpfte Ofentausek noch Minuten nach dem Spiel. „Jedes Mal zündet er das Spiel an. Es gibt immer Stress mit ihm.“
Allerdings blieb seine Mannschaft an diesem Nachmittag auch Vieles selbst schuldig. So setzte Ilshofen den verdienten Schlusspunkt zum 3:1-Auswärtssieg. Frederic Baumann nutzte die erste richtig gute Ilshofener Chance der zweiten Halbzeit in der 64. Minute. „Wir wussten, was uns in Berg erwartet“, sagte Spielertrainer Ramazan Kandazoglu. „Beide Mannschaften wollten den Sieg, wir haben aber cleverer gespielt.“In den nächsten Wochen müsse seine Mannschaft diese Leistung bestätigen. Fünf Spiele sind noch in der laufenden Verbandsligasaison offen.
Drei Siege brauche seine Mannschaft für den Klassenerhalt, rechnet Ofentausek vor. Im Grunde folgen nun nur noch SechsPunkte-Spiele – und diese sollten künftig tunlichst die Berger Spieler bejubeln.