Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Gegner bestraft den fehlerhaften SV Oberzell
Gadek-Team verliert erstmals nach sieben Spielen mal wieder – Rote Karte für Michael Polczynski
- Überraschende Heimniederlage für den SV Oberzell: Der eigentlich formstarke FußballLandesligist hat sich am Samstag gegen den SV Dotternhausen zu fehleranfällig gezeigt und dafür die Quittung kassiert. Gegen das Team aus dem Zollernalbkreis endete die Partie 1:3 (1:2).
„Das war einfach nicht unser Tag“, meinte Oberzells Kapitän Fabio Maucher. „Von Minute eins an waren wir nicht da, nicht griffig genug.“Insbesondere mit den ersten 45 Minuten waren die Gastgeber ganz und gar nicht zufrieden. „Die erste Halbzeit war unterirdisch, so kannst du nicht Fußball spielen“, ärgerte sich SVO-Trainer Thomas Gadek. Das Unheil nahm früh seinen Lauf. Bei einem langen Ball vom Gästekapitän Markus Kath verschätzte sich David Frank völlig. Daniel Zobel stoppte die Kugel und versenkte mit einem halbhohen Schuss in die rechte Ecke souverän (16.). „Wir spielen in der Landesliga, da darf das nicht passieren. Der Ball ist eine Minute in der Luft“, kritisierte Gadek das Abwehrverhalten Franks. Dotternhausen suchte weiter seine Chance und wurde dafür belohnt. Wieder war der Ausgangspunkt eine Spieleröffnung von Kath. Er spielte Fabio
Müller an, der zu Kevin Bosch weiterleitete – er lief ein paar Meter und überwand den SVO-Keeper Samuel Vytis Kleb mit einem unplatzierten, haltbaren Schuss aus rund 16 Metern (21.). Eine Minute später hätte es fast erneut geklingelt, aber ein Schuss von Zobel landete über einen Oberzeller Kopf an der Latte.
Auch die Gastgeber kamen einige Male vor das Tor. Über rechts hatten Martin Bleile und Jonas Metzler ein ums andere Mal Platz, die ganz große Gefahr blieb allerdings aus. „Nach vorne haben wir viel zu kompliziert gespielt“, haderte Gadek. Als großen Kritikpunkt sah er zudem die vielen Ungenauigkeiten. „Für unsere Fehlpässe reicht ein Blatt Papier nicht.“
Einen dieser Fehlpässe nutzten die Gäste in der 63. Minute zum 3:0 aus. Ein Zuspiel vom eingewechseltem Nicolas Fink fing Connor Hertrich ab und übergab den Ball zügig Bosch. Dieser nutzte die freie Wiese, trieb den Ball 40 Meter nach vorne und wählte im Sechzehner den Abschluss. Sein Außenristschuss schlug hinten im Netz ein, Kleb traf keine Schuld.
In der 84. Minute verlor Oberzell auch noch einen Spieler. Michael Polczynski, erst in der 60. Minute für Lennart Pohl eingewechselt, sah wegen Notbremse die Rote Karte. Eine zu harte Entscheidung in seinem sehr fairen Spiel – so war die Distanz zum Tor noch recht weit. Auch Gadek hatte kein Verständnis für diesen „völlig überzogenen“Platzverweis. In Unterzahl gelang den Gastgebern durch Omar Jatta noch das 1:3 (88.). „Gute Aktion“, lobte Gadek. Nichtsdestotrotz war es ein schlechter Tag für den SV Oberzell, der nach wie vor auf dem potenziellen Abstiegsrelegationsplatz verharrt. Dazu passte auch, dass der schlechter postierte Tabellennachbar TSV Eschach mit 2:0 beim VfB Friedrichshafen siegte und den Abstand auf zwei Punkte verkürzte.