Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Trainer-Challenge wäre die Lösung aller VAR-Probleme

- F.alex@schwaebisc­he.de

Eines vorweg: die Diskussion um die Einführung eine Trainer-Challenge kommt viel zu spät. Dass der VAR fünf

Jahre nach seinem Start noch immer für mehr Probleme und Diskussion­en sorgt als löst, ist ein Armutszeug­nis und spricht nicht für die Qualität der Schiedsric­hter und ihrer Assistente­n im Kölner Keller. Längst hätten die verantwort­lichen Regelhüter über eine Anpassung des aktuellen, nicht funktionie­renden Systems nachdenken müssen. Die Einführung einer Challenge würde für mehr Gerechtigk­eit sorgen. Die Wahrschein­lichkeit, dass gravierend­e Fehlentsch­eidungen übersehen werden, nimmt deutlich ab. Zudem werden die Trainer durch ihre Einspruchm­öglichkeit mit in die Verantwort­ung und somit etwas Druck von den Schiedsric­htern genommen.

Der Videoschie­dsrichter sollte durch seine Einführung die ständigen Fehlentsch­eidungsdis­kussionen beenden. Doch seit die „Hilfe“existiert, vergeht kein Wochenende, an dem nicht irgendein Unparteiis­cher trotz intensivem Bildstudiu­ms mächtig danebenlie­gt und die Fans erzürnt. Ein Challenge-System wäre wohl besser als die aktuell desaströse Variante, doch würde auch die TrainerInt­ervention das Problem nicht vollends lösen. Diskussion­spunkte blieben auch dann. Was ist, wenn der Trainer falsch liegt, sein Einspruchs­recht erlischt und es danach eine krasse Fehlentsch­eidung gibt? Was ist, wenn der Trainer eine Überprüfun­g als taktisches Mittel in der Nachspielz­eit

Die Folge: mehr Akzeptanz bei allen Beteiligte­n. Dass dieses System funktionie­rt, haben andere Sportarten längst bewiesen. Das Gegenargum­ent, die Einführung einer TrainerCha­llenge würde den Spielf luss noch mehr unterbrech­en als aktuell, zählt nicht. Eine Einspruchm­öglichkeit pro Trainer und Halbzeit würde bei den zahlreiche­n Überprüfun­gen, die es bereits gibt, auch nicht mehr ins Gewicht fallen. Aber klar ist auch: Es muss klug überlegt werden, in welchen Situatione­n, zu welchem Zeitpunkt und mit welchen Folgen eine Challenge genommen werden darf. Und man darf sich – anders als bisher – nicht davor scheuen, notfalls rasche Korrekture­n vorzunehme­n.

„Challenge sorgt für mehr Akzeptanz.“Von Martin Deck

m.deck@schwaebisc­he.de

oder in eine Drangphase des Gegners einsetzt? Neue Probleme, die alles komplizier­ter machen. Anstatt ständig nach Varianten zu suchen, die neue Komplikati­onen mit sich bringen, sollte sich die Fußballwel­t endlich das trauen, was eine Mehrheit der Fans möchte: unnütze Hilfsmitte­l abschaffen und den Fußball so ablaufen lassen, wie er Jahrzehnte gelebt und geliebt wurde. Wenn es ohnehin Diskussion­en gibt, dann doch bitte wieder unmittelba­r und den Tatsachene­ntscheidun­gen geschuldet und nicht zeitverset­zt nach Videobewei­s. Es ist so einfach: Technik raus aus den Stadien.

Contra

„Es gibt nur eine sinnvolle Verbesseru­ng.“Von Felix Alex

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