Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Trainer-Challenge wäre die Lösung aller VAR-Probleme
Eines vorweg: die Diskussion um die Einführung eine Trainer-Challenge kommt viel zu spät. Dass der VAR fünf
Jahre nach seinem Start noch immer für mehr Probleme und Diskussionen sorgt als löst, ist ein Armutszeugnis und spricht nicht für die Qualität der Schiedsrichter und ihrer Assistenten im Kölner Keller. Längst hätten die verantwortlichen Regelhüter über eine Anpassung des aktuellen, nicht funktionierenden Systems nachdenken müssen. Die Einführung einer Challenge würde für mehr Gerechtigkeit sorgen. Die Wahrscheinlichkeit, dass gravierende Fehlentscheidungen übersehen werden, nimmt deutlich ab. Zudem werden die Trainer durch ihre Einspruchmöglichkeit mit in die Verantwortung und somit etwas Druck von den Schiedsrichtern genommen.
Der Videoschiedsrichter sollte durch seine Einführung die ständigen Fehlentscheidungsdiskussionen beenden. Doch seit die „Hilfe“existiert, vergeht kein Wochenende, an dem nicht irgendein Unparteiischer trotz intensivem Bildstudiums mächtig danebenliegt und die Fans erzürnt. Ein Challenge-System wäre wohl besser als die aktuell desaströse Variante, doch würde auch die TrainerIntervention das Problem nicht vollends lösen. Diskussionspunkte blieben auch dann. Was ist, wenn der Trainer falsch liegt, sein Einspruchsrecht erlischt und es danach eine krasse Fehlentscheidung gibt? Was ist, wenn der Trainer eine Überprüfung als taktisches Mittel in der Nachspielzeit
Die Folge: mehr Akzeptanz bei allen Beteiligten. Dass dieses System funktioniert, haben andere Sportarten längst bewiesen. Das Gegenargument, die Einführung einer TrainerChallenge würde den Spielf luss noch mehr unterbrechen als aktuell, zählt nicht. Eine Einspruchmöglichkeit pro Trainer und Halbzeit würde bei den zahlreichen Überprüfungen, die es bereits gibt, auch nicht mehr ins Gewicht fallen. Aber klar ist auch: Es muss klug überlegt werden, in welchen Situationen, zu welchem Zeitpunkt und mit welchen Folgen eine Challenge genommen werden darf. Und man darf sich – anders als bisher – nicht davor scheuen, notfalls rasche Korrekturen vorzunehmen.
„Challenge sorgt für mehr Akzeptanz.“Von Martin Deck
m.deck@schwaebische.de
oder in eine Drangphase des Gegners einsetzt? Neue Probleme, die alles komplizierter machen. Anstatt ständig nach Varianten zu suchen, die neue Komplikationen mit sich bringen, sollte sich die Fußballwelt endlich das trauen, was eine Mehrheit der Fans möchte: unnütze Hilfsmittel abschaffen und den Fußball so ablaufen lassen, wie er Jahrzehnte gelebt und geliebt wurde. Wenn es ohnehin Diskussionen gibt, dann doch bitte wieder unmittelbar und den Tatsachenentscheidungen geschuldet und nicht zeitversetzt nach Videobeweis. Es ist so einfach: Technik raus aus den Stadien.
Contra
„Es gibt nur eine sinnvolle Verbesserung.“Von Felix Alex