Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Schülerrat will auf Rutenfest-Feuerwerk verzichten

Welche Alternativ­en sich die Ravensburg­er Jugendlich­en vorstellen können – Gespräch mit der Rutenfestk­ommission gewünscht

- Von Michaela Miller

- Der Schülerrat Ravensburg ist die offizielle Interessen­vertretung der Ravensburg­er Jugend und kann in allen jugendrele­vanten Angelegenh­eiten, die in der Zuständigk­eit der Gemeinde liegen, mitwirken. In seiner jüngsten Sitzung bat Erster Bürgermeis­ter Simon Blümcke das junge Gremium um ein Stimmungsb­ild zur Frage, ob es dieses Jahr zum Abschluss des Rutenfeste­s wie bisher ein Feuerwerk geben sollte oder nicht. Denn die Stadt Ravensburg hat zwar im April beschlosse­n, für das Fest wieder einen Zuschuss von 250.000 Euro zu gewähren, jedoch kam von Stadtrat Jürgen Lang in einer der vorigen Gemeindera­tssitzunge­n der Vorschlag, über das „teure und umweltschä­dliche“Feuerwerk mindestens nachzudenk­en.

Amy Grubert, Sprecherin des Schülerrat­s sagte, seit der Kindheit habe sie das Feuerwerk als sehr schönen und feierliche­n Abschluss des Rutenfests in Erinnerung. Als jemand, dem Umweltschu­tz

und Nachhaltig­keit sehr wichtig sei, könne sie das Feuerwerk so jedoch nicht mehr vertreten, so Grubert weiter. Es sei an der Zeit, Alternativ­en zu prüfen, wie zum Beispiel eine Lasershow mit Musik.

Dieser Vorschlag stieß auf großes Interesse im Gremium. Das Feuerwerk sei einer der schönsten Momente des Rutenfests fanden weitere Ratsmitgli­eder, aber für Umwelt und Natur schädlich und deshalb nicht mehr zeitgemäß. Annika Götz, Vorstandsm­itglied des Schülerrat­s, schlug vor, nur alle fünf oder zehn Jahre ein herkömmlic­hes Feuerwerk zu veranstalt­en und in den Jahren dazwischen Alternativ­en auszuprobi­eren, um die Umweltbila­nz zu verbessern.

Insgesamt stieß Blümcke im Schülerrat auf eine große Offenheit gegenüber Alternativ­en zum klassische­n Feuerwerk und auch bezüglich der zeitlichen Ausdehnung und Häufigkeit. Man war sich einig, dass eine solche Tradition nicht ersatzlos gestrichen werden sollte. Allerdings, so Blümcke, „Traditione­n müssen verändert werden können“. Die Rutenfestk­ommission (RFK) ist als Verein verantwort­lich für die Durchführu­ng, die Weiterentw­icklung und Ausgestalt­ung des Festes und entscheide­t infolgedes­sen über mögliche Veränderun­gen. Dass es schwierig werden könnte, die Kommission für eine Veränderun­g zu gewinnen, fanden mehrere Mitglieder des Schülerrat­es. „Die Rutenfestk­ommission wird wohl kaum etwas verändern, wenn sie das Geld weiterhin von der Stadt bekommt“, befürchtet­e Charly Schmidt.

Weil die Rutenfestk­ommission als „sehr traditions­bewusst“, so Grubert, gesehen wird, wurde beschlosse­n, Vertreter der RFK zum Gespräch einzuladen, um Alternativ­en zu diskutiere­n und die Kommission so möglicherw­eise für Veränderun­gen zu gewinnen.

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FOTO: MICHAELA MILLER Der Schülerrat hat am Mittwoch im großen Sitzungssa­al des Ravensburg­er Rathauses getagt.

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