Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Schülerrat will auf Rutenfest-Feuerwerk verzichten
Welche Alternativen sich die Ravensburger Jugendlichen vorstellen können – Gespräch mit der Rutenfestkommission gewünscht
- Der Schülerrat Ravensburg ist die offizielle Interessenvertretung der Ravensburger Jugend und kann in allen jugendrelevanten Angelegenheiten, die in der Zuständigkeit der Gemeinde liegen, mitwirken. In seiner jüngsten Sitzung bat Erster Bürgermeister Simon Blümcke das junge Gremium um ein Stimmungsbild zur Frage, ob es dieses Jahr zum Abschluss des Rutenfestes wie bisher ein Feuerwerk geben sollte oder nicht. Denn die Stadt Ravensburg hat zwar im April beschlossen, für das Fest wieder einen Zuschuss von 250.000 Euro zu gewähren, jedoch kam von Stadtrat Jürgen Lang in einer der vorigen Gemeinderatssitzungen der Vorschlag, über das „teure und umweltschädliche“Feuerwerk mindestens nachzudenken.
Amy Grubert, Sprecherin des Schülerrats sagte, seit der Kindheit habe sie das Feuerwerk als sehr schönen und feierlichen Abschluss des Rutenfests in Erinnerung. Als jemand, dem Umweltschutz
und Nachhaltigkeit sehr wichtig sei, könne sie das Feuerwerk so jedoch nicht mehr vertreten, so Grubert weiter. Es sei an der Zeit, Alternativen zu prüfen, wie zum Beispiel eine Lasershow mit Musik.
Dieser Vorschlag stieß auf großes Interesse im Gremium. Das Feuerwerk sei einer der schönsten Momente des Rutenfests fanden weitere Ratsmitglieder, aber für Umwelt und Natur schädlich und deshalb nicht mehr zeitgemäß. Annika Götz, Vorstandsmitglied des Schülerrats, schlug vor, nur alle fünf oder zehn Jahre ein herkömmliches Feuerwerk zu veranstalten und in den Jahren dazwischen Alternativen auszuprobieren, um die Umweltbilanz zu verbessern.
Insgesamt stieß Blümcke im Schülerrat auf eine große Offenheit gegenüber Alternativen zum klassischen Feuerwerk und auch bezüglich der zeitlichen Ausdehnung und Häufigkeit. Man war sich einig, dass eine solche Tradition nicht ersatzlos gestrichen werden sollte. Allerdings, so Blümcke, „Traditionen müssen verändert werden können“. Die Rutenfestkommission (RFK) ist als Verein verantwortlich für die Durchführung, die Weiterentwicklung und Ausgestaltung des Festes und entscheidet infolgedessen über mögliche Veränderungen. Dass es schwierig werden könnte, die Kommission für eine Veränderung zu gewinnen, fanden mehrere Mitglieder des Schülerrates. „Die Rutenfestkommission wird wohl kaum etwas verändern, wenn sie das Geld weiterhin von der Stadt bekommt“, befürchtete Charly Schmidt.
Weil die Rutenfestkommission als „sehr traditionsbewusst“, so Grubert, gesehen wird, wurde beschlossen, Vertreter der RFK zum Gespräch einzuladen, um Alternativen zu diskutieren und die Kommission so möglicherweise für Veränderungen zu gewinnen.