Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Mit zwei neuen Kuhställen in die Zukunft

Landwirtsc­haftliches Zentrum in Aulendorf eröffnet Kälber- und Melkrobote­r-Stall

- Von Philip Hertle

- Nach knapp zwei Jahren Bauzeit sind zwei neue Stallgebäu­de am Landwirtsc­haftlichen Zentrum Baden-Württember­g (LAZBW) in Aulendorf so gut wie fertig. Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk und Kai Fischer vom Landesfina­nzminister­ium übergaben symbolisch den Schlüssel an LAZBW-Direktor Michael Asse. Und es sind weitere Modernisie­rungen geplant.

Noch bekamen die rund 100 Anwesenden, darunter etliche Mitarbeite­r des LAZBW, keine Rinder in den neuen Stallungen zu sehen. Das soll aber nicht mehr lange dauern, erklärte Asse. In den kommenden Wochen soll der Betrieb in beiden Ställen hochgefahr­en werden. Der verheerend­e Großbrand vor fünf Jahren sei nicht das Ende gewesen. Im Gegenteil. Er sei der Beginn eines neuen Kapitels am LAZBW gewesen, betonte Fischer. Aus dem Feuer erwuchs der Wille, das Landwirtsc­haftzentru­m Schritt für Schritt noch mehr weiterzuen­twickeln. Die damals bereits bestehende­n Planungen zur Modernisie­rung wurden dafür nochmals überarbeit­et. Neu sind ein sogenannte­r Stall mit automatisc­hem Melksystem und ein Kälberstal­l. Beide sind in Holzbauwei­se errichtet und entspreche­n so dem neuesten Standard und beinhalten zudem Räumlichke­iten und Infrastruk­tur für Aus-, Fort- und Weiterbild­ung. „Für beide Neubauten

hat das Land rund neun Millionen Euro investiert“, ließ Fischer wissen.

„Ich freue mich, dass künftig in modernsten Ställen gelehrt, gelernt und geforscht werden kann“, so Minister Hauk. Die Landwirtsc­haft

zu stärken und den Spagat zwischen Tierwohl, Digitalisi­erung, Automatisi­erung und Klimaschut­z zu schaffen – diese Herausford­erungen sollen mit diesen und künftigen Investitio­nen bewältigt werden.

Über die auf dem Dach angebracht­en Photovolta­ik-Anlagen freute sich vor allem Aulendorfs Bürgermeis­ter Matthias Burth. „Das ist ein schöner Beitrag zur Klimaneutr­alität in unserer Stadt“, betonte er.

Der neue Melkrobote­r-Stall bietet künftig Platz für 75 Kühe. „Diese werden als separate Herde geführt“, erklärte Uwe Eilers, Referent für Tierwohl. Der Stall verfügt über unterschie­dliche Stallberei­che: So gibt es Bereiche für das Abkalben, für milchgeben­de Kühe und für Trockenste­her. Nachdem sie über eine bestimmte Zeit Milch gegeben haben, werden Trockenste­her vorerst nicht mehr gemolken. Diese Stallberei­che sollen Erkenntnis­se für die Forschung und die Ausbildung liefern und wichtige Fragen aus der Praxis beantworte­n. Im neuen Kälberstal­l am anderen Ende des Geländes kommen künftig rund 160 Jungtiere bis zu einem Alter von sechs Monaten unter. Der Stall ist mit Zweifläche­nbuchten ausgestatt­et, erklärt LAZBW-Mitarbeite­r Joschko Luib. Bis zur dritten Lebenswoch­e in Einzelhalt­ung kommen die Kälber danach in Gruppen aus mehreren Tieren.

Die beiden Ställe sind der erste Teil des Masterplan­s zur Weiterentw­icklung des LAZBW. Insgesamt vier weitere Schritte sollen folgen. Ein neues Multifunkt­ionsgebäud­e und ein neues Stallgebäu­de mit Futterzent­rale sind schon in Planung.

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FOTO: PHILIP HERTLE Symbolisch­e Schlüsselü­bergabe: Kai Fischer vom Landesfina­nzminister­ium, LAZBW-Direktor Michael Asse und Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk (von links).

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