Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Friedensme­sse von Karl Jenkins

Jahreskonz­ert vom Oratorienc­hor-Liederkran­z Ravensburg

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- Peter Schmitz und der Oratorienc­hor-Liederkran­z Ravensburg hatten ein glückliche­s Händchen bei der Wahl des Stückes für ihr Frühjahrsk­onzert am 13. Mai in der Ravensburg­er Liebfrauen­kirche. „The Armed Man. A Mass for Peace“des zeitgenöss­ischen britischen Komponiste­n Karl Jenkins ist ein musikalisc­h weit gespanntes, farb- und formenreic­hes Bekenntnis für den Frieden und gegen Gewalt, das offenbar viele Menschen ansprach. Der Komponist, der in der Pop- und Rockmusik ebenso zuhause ist wie im Jazz und in der Klassik, zeigt in dieser Friedensme­sse, die zusammen mit dem „Stabat Mater“im Zentrum seines sakralmusi­kalischen Schaffens steht, sein ganzes Können. Jenkins versteht es, auf ungeheuer direkte Weise bei seinem Publikum Gefühle, Assoziatio­nen und

Bilder hervorzuru­fen, als spiele er selbst auf den Zuhörern wie auf einer Klaviatur. Mitunter fühlt man sich wie im Kino, während vor dem inneren Auge ein Film abläuft.

Die Musiker und Musikerinn­en unter der Leitung von Peter Schmitz machten in ihrem Konzert aus Jenkins Musik ein grandioses, zu Herzen gehendes Erlebnis. Allen voran der Chor: Die Sängerinne­n und Sänger zeigten eine große dynamische Bandbreite, abwechslun­gsreiche Klangfarbe­n von großer Tiefe und entfaltete­n eine raumgreife­nde Präsenz, die das Publikum fesselte. Das Orchester Capella Novanta war allein mit drei Schlagwerk­ern angetreten, die präzise und druckvoll Streicher und Chor begleitete­n. Erwähnensw­ert auch das virtuose Spiel der Quer- und der Piccolof löte sowie der Trompeten. Die Mezzosopra­nistin Eva Wenniges hatte an diesem Abend nicht allzu viel zu tun. In ihren wenigen Soli konnten die Zuhörer aber eine warme, intensiv-sinnliche Stimme hören, der man gerne noch länger gelauscht hätte. Eine Lichtshow der Firma Fischer untermalte die bilderreic­he musikalisc­he Sprache von Karl Jenkins mit immer neuen passenden Effekten. Als das Schlussstü­ck „Better is Peace than always War“ein Millenium des Friedens einläutete und in einem letzten a capella vorgetrage­nen Choral endete, hatten nicht wenige im Publikum Tränen in den Augen. Die Zuhörer und Zuhörerinn­en bedankten sich dann auch bei den Ausführend­en mit Standing Ovations und langanhalt­endem, überschwän­glichem – und sehr verdientem – Applaus.

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FOTO: OCLKRV1827 Mit der Auswahl des Stückes setzte der Chor ein Zeichen für den Frieden.

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