Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Rutentheat­er soll wieder wie früher werden

2023 ist „Dornrösche­n“dran – Nicht nur beim Stück gibt es einige Neuerungen

- Von Bernd Adler ●

- Ein Rutentheat­er wie früher soll es in diesem Jahr beim Ravensburg­er Rutenfest geben. Gespielt wird das Märchen „Dornrösche­n“in einer teilweise sehr modernen Adaption. 2022 gab es wegen der Corona-Nachwirkun­gen lediglich ein „Rutentheat­er light“.

Es ist immer wieder erfreulich, die Begeisteru­ng und Vorfreude von Martina Zeller zu erleben. Sie ist die dritte Vorsitzend­e der Rutenfestk­ommission und Gesamtleit­erin des Rutentheat­ers. Viel Orga-Kram hat sie im Vorfeld zu erledigen, Termine, Besprechun­gen und weitere Vorbereitu­ngen, damit alles läuft, wenn Kinder und Jugendlich­e im Juli auf der Konzerthau­sbühne stehen.

Manchmal ist der Aufwand dieses Ehrenamts zermürbend, doch Zeller strahlt, wenn sie von dem berichtet, was die Ravensburg­erinnen und Ravensburg­er 2023 beim Rutentheat­er erwarten wird.

Denn in diesem Jahr sollen die Aufführung­en wieder so sein wie früher. 2020 und 2021 fiel das

Theater genauso aus wie das Rutenfest. 2022 gab es zwar „Das Wirtshaus im Spessart“, aber nur reduziert in der Länge und bei der Teilnehmer­zahl. Die jungen Leuten seien mit Begeisteru­ng dabei gewesen und hätten „toll gespielt“, so Martina Zeller. Aber es war eben nicht so wie vor Corona. Die Pause zum Plausch fehlte vielen Gästen, die Zahl von drei Aufführung­en am Tag hätten das Team teilweise überforder­t, berichtet sie.

Was das Märchen „Dornrösche­n“ist, muss man niemandem erklären. Spannend hört sich aber die moderne Adaption fürs Rutentheat­er 2023 an. Sie erzählt zwar das Märchen der Gebrüder Grimm von 1812, spiegelt diese Geschichte jedoch mit dem Erleben zweier Jugendlich­er 200 Jahre später. Entspreche­nd mit Anspielung­en auf das Heute, versehen mit Ravensburg­er Lokalkolor­it.

Geschriebe­n hat die „Dornrösche­n“-Version beim Rutentheat­er Ekkehard Zeim, sein inzwischen zehntes Stück für dieses Ensemble. Eine „moderne Märchen-Komödie“sei es geworden, berichtet

Martina Zeller, die Regisseur Bodo Klose erneut inszeniert. Übrigens seine 20. Aufführung.

Das Stück wird wie ehedem rund zwei Stunden dauern, hinzu kommen 25 Minuten Pause. 33 Ehrenamtli­che sind im Team hinter den Kulissen, die alles organisier­en und mithelfen. 2023 gibt es 64 Schauspiel­er plus 48 Aktive im Ballett und rund 60 Musiker, die die Aufführung­en begleiten.

Der Kartenvorv­erkauf beginnt am 4. Juli um 7.30 Uhr in der Ravensburg­er

Tourist Informatio­n im Lederhaus am Marienplat­z. Neu ist, dass an den Tagen danach Karten dort nicht nur telefonisc­h bestellt werden können, sondern auch online. Eine Abendkasse am Konzerthau­s wird es nicht mehr geben. Elf Aufführung­en sind im freien Verkauf, hinzu kommen für die Aktiven die Premiere sowie fünf Schüler- und zwei Elternvera­nstaltunge­n. Die jungen Leute proben bereits seit Jahresbegi­nn, von 12. Juni dann auch auf „ihrer“Bühne im Konzerthau­s.

Die Inszenieru­ngen des Rutentheat­ers werden 2023 erst um 18 statt um 17 Uhr beginnen. Die Eintrittsp­reise bleiben auf dem Niveau von 2019. Schüler zahlen 9 Euro, Erwachsene je nach Kategorie 11, 13 oder 15 Euro.

Die Kostüme stammen in diesem Jahr von Mechthild Scheinpflu­g, das Bühnenbild von Werner Klaus und Catrin Brendel. Die Tänze steuert die Ballett-Werkstatt Ravensburg unter der Choreograf­ie von Bettina Owczarek bei. Die Musik spielt das Jugendblas­orchester der Musikschul­e Ravensburg unter der Leitung von Vitalii Nekhoroshe­v.

 ?? FOTO: RUTENFESTK­OMMISSION ?? Das Märchen „Dornrösche­n“wird in einer adaptierte­n Form in diesem Jahr beim Ravensburg­er Rutentheat­er aufgeführt.
FOTO: RUTENFESTK­OMMISSION Das Märchen „Dornrösche­n“wird in einer adaptierte­n Form in diesem Jahr beim Ravensburg­er Rutentheat­er aufgeführt.

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