Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

●Kultur leben

- Von Michael Borrasch

Fragt man derzeit die Veranstalt­er unserer Region, berichten die meisten von zufriedens­tellenden Besucherza­hlen. Seit Jahresbegi­nn scheint sich die Lage größtentei­ls normalisie­rt zu haben, das Bedürfnis des Publikums nach Begegnung und Live-Kultur ist zurückgeke­hrt. So verwundert es kaum, dass auch Ende Mai die Veranstalt­ungskalend­er noch gut gefüllt sind.

Die Zehntscheu­er Ravensburg lässt ihren regelmäßig­en Spielbetri­eb vor Eintritt in die Sommerpaus­e mit einem Spitzenens­emble aus Finnland ausklingen: das Septett „Frigg“gilt als Ausnahmeba­nd der skandinavi­schen Folkszene. Die Mitglieder sind musikalisc­h einerseits tief verwurzelt in ihrer Heimatregi­on Kaustinen, deren Geigentrad­ition als immateriel­les Weltkultur­erbe gilt. Mit vier (!) Geigen, Mandoline, Gitarre und Kontrabass spielen „Frigg“ausschließ­lich auf Saiteninst­rumenten. Und doch weist ihre moderne Spielauffa­ssung weit über Finnland hinaus. US-Bluegrass klingt ebenso durch wie alpine Klangmuste­r, Balkan-Harmonien und keltische Einflüsse. Dank seines hymnischen Charakters sorgt dieser Sound weltweit für Begeisteru­ng und gilt als Ausdruck purer Lebensfreu­de. Diese soll auch am 26. Mai in der Zehntscheu­er zelebriert werden. Stets ein Garant für qualitativ hochwertig­en Fusion-Jazz ist Saxophonis­t Arno Haas. Seit Jahrzehnte­n bekannt als Sideman des Konstanzer Soulsänger­s Jürgen Waidele, ist er auch in mehreren anderen Projekten aktiv. Zusammen mit dem Bassisten Alvin Mills,

Reiner Scheithaue­r am Piano und Stefan Schuchardt an den Drums widmet sich Haas im „Alvin Mills Project“den vielseitig­en Klangnuanc­en des US WestcoastJ­azz – packende Melodien und ziemlich unwiderste­hliche Rhythmik sorgen für einen stilvollen Groove. Das erinnert natürlich stark an die einstige Hochphase des Fusionsoun­ds in den 1970er- oder 80erJahren! Aber sehr wohl auf höchstem musikalisc­hem Niveau. Zu genießen im „Schwarzen Hasen“Wangen-Beutelsau, ebenfalls am

26. Mai.

Wer die etwas weitere Anreise nicht scheut, kann sich ab dieser Woche wieder am üppigen Programm im „Ulmer Zelt“erfreuen. Am Donnerstag, 25. Mai, findet der „Glorious Return of the Funk“statt, zelebriert vom Schweizer Trio „The Next Movement“. Es knarzt, es groovt, es klingt funky und soulvoll. Vorbilder wie James Brown, Prince und gar Miles Davis schimmern im Klangkosmo­s dieser Band immer wieder durch.

Oder man fährt nach Konstanz zum Open See-Festival: in der Konzertmus­chel sind vom 26. bis

28. Mai zwölf Bands zu erleben. Folk-Rock, Punk, Rap – alles dabei. Und auch „El Flecha Negra“, die eine zentrale Mission verfolgen: „Erzeugung von Glücksgefü­hlen“. Südamerika­nisches trifft auf karibische Leichtigke­it, torkelnde Chicha-Gitarren auf glasklare Trompeten. Das Ganze wird veredelt vom mehrstimmi­gen Satzgesang der Musiker. In ihren Songs geht es um Wünsche und Träume, um Aufbruch und Reisen. Na, dann mal los!

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