Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Kantersieg gegen desolate Rutesheimer
In der Fußball-Verbandsliga fegt der TSV Berg den Absteiger mit 6:0 vom Platz
- Der TSV Berg ist dem Klassenerhalt in der Fußball-Verbandsliga fast schon spielerisch leicht einen weiteren großen Schritt nähergekommen. Gegen den Tabellenletzten, der einen ganz schwachen Eindruck hinterließ, gewannen die Berger am Samstag im heimischen Rafi-Stadion mit 6:0 (4:0). Die gute Stimmung wurde allerdings ein wenig getrübt, weil sich der starke Luis Pfaumann nach einem heftigen Foul wohl schwerer an der Schulter verletzte.
In der 41. Minute ging es bei Berg mal wieder schnell – Rutesheim kam auf den Außenbahnen oft zu spät. In dieser Szene holte Lukas Feigl den bis dahin besten Berger Pfaumann extrem hart von den Beinen. Mit der Gelben Karte war Feigl noch gut bedient, für Pfaumann ging es nicht weiter. Er wurde kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit sogar mit dem Krankenwagen abgeholt. „Das ist so brutal bitter“, sagte Bergs Trainer Oliver Ofentausek. „In den letzten zwei, drei Wochen hat er nach seiner Verletzung wieder gezeigt, was für ein Leistungsträger er ist.“
Rein sportlich war die Partie zu diesem Zeitpunkt quasi schon entschieden. Nach 18 Sekunden hatte Vlad Munteanu die Berger nach Vorarbeit von Jan Büg in Führung gebracht. In der achten Minute ging Pfaumann stark in den Zweikampf gegen Tobias Weiß und bediente dann Steffen Friedrich, der zum 2:0 ins lange Eck traf. In der 31. Minute spielte Andreas Frick einen langen Ball auf Friedrich, wieder war die Rutesheimer Defensive unsortiert – 3:0. Fünf Minuten später schoss Torwart Jan Göbel den Ball direkt zu Julian Karg, der köpfte in den Lauf von Munteanu, schon stand es 4:0. „Nach der frühen Führung haben wir gleich nachgelegt, das war extrem wichtig“, meinte Ofentausek.
Der für Pfaumann ins Spiel gekommene Simon Roth machte mit seinem ersten Ballkontakt in der 47. Minute das 5:0. Nachdem Munteanu eine weitere Riesenchance etwas leichtfertig vertändelte, machte Sandro Caltabiano das halbe Dutzend voll. Er eroberte sich den Ball auf Höhe der
Strafraumlinie gegen Sebastian Oehme und traf mit rechts ins linke Eck zum 6:0. Rutesheim, das schon mehrere Wochen als Absteiger feststeht, zeigte ein ganz schwaches Spiel und hinterließ damit auch einen absolut enttäuschten Trainer Christopher Baake. „Wenn wir so spielen, dann wird das auch in der Landesliga nicht reichen.“
Der TSV Berg ist jetzt Neunter und hat drei Spieltage vor dem Saisonende fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellen-14. und damit Fünftletzten SSV EhingenSüd. Noch ist nicht klar, wie viele Mannschaften tatsächlich direkt aus der Verbandsliga absteigen. Gerettet sind die Berger noch nicht. Aber sie haben sich durch die beiden jüngsten Siege in eine gute Ausgangslage gebracht. Am Mittwoch (19 Uhr) bei der TSG Tübingen können die Oberschwaben direkt nachlegen. „Wir haben gegen das Schlusslicht ein Ausrufezeichen gesetzt“, sagte Ofentausek. „Das war ein wichtiger Schritt, so müssen wir weitermachen.“Allerdings in der Schlussphase der Saison wohl ohne Luis Pfaumann.