Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Aufholjagd lässt den VfB hoffen
Stuttgarts Chancen auf den Klassenverbleib steigen nach dem 4:1-Erfolg beim FSV Mainz
(dpa) - Serhou Guirassy bleibt die Lebensversicherung des VfB Stuttgart im Abstiegskampf. Auch dank des elften Saisontores des Angreifers gewannen die Schwaben mit 4:1 (1:1) beim FSV Mainz 05 und verließen einen Spieltag vor dem Saisonende die Abstiegsplätze. Vor Guirassys Tor zum 2:1 (64. Minute) hatte Marcus Ingvartsen die Gastgeber in Führung gebracht (23.), ehe VfBKapitän Wataru Endo (41.) der Ausgleich gelungen war. In der Schlussphase machten der eingewechselte Chris Führich (78.) und Tanguy Coulibaly (90.+1) alles klar.
„Wir sind sehr, sehr glücklich. Da war heute richtig Druck drauf. Wir haben den ersten Schritt gemacht. Die Situation müssen wir richtig gut einordnen“, sagte Trainer Sebastian Hoeneß: „Es wird sehr wichtig, auch den zweiten Schritt zu machen. Wir haben es in der eigenen Hand. Die Erfahrung, die die Jungs letztes Jahr gemacht haben, wird sicherlich nicht schaden.“Ähnlich sah es Torhüter Fabian Bredlow. „Uns war extrem wichtig, die drei Punkte zu holen. Wir wollten, dass wir alles in der eigenen Hand haben, das haben wir geschafft“, befand der Keeper. Jetzt könne man ein bisschen feiern, „aber natürlich auch im Hinterkopf haben, dass es nächsten Samstag noch mal um alles geht“.
Dem VfB droht aber auch weiterhin der dritte Abstieg innerhalb von sieben Jahren. Vor dem letzten Spieltag, an dem die Stuttgarter am Samstag (15.30 Uhr/ Sky) daheim gegen die TSG Hoffenheim spielen, beträgt der Vorsprung des Tabellen-15. auf einen direkten Abstiegsplatz nur einen Zähler. Dennoch nähert der Auswärtssieg in Mainz die Hoffnung, dass Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß seine Rettungsmission erfolgreich gestalten kann. „Wir haben heute einen sehr wichtigen Schritt gemacht und wollen es nächste Woche fix machen“, meinte Führich.
Der FSV kassierte hingegen die vierte Niederlage nacheinander. Sie bedeutete für den Tabellenneunten
auch das Ende vom Traum an einer Europapokal-Teilnahme in der kommenden Saison. „Das tut uns als Team sehr,
sehr weh“, sagte Sportdirektor Martin Schmidt. Ihn wurmt, dass die vierte Niederlage in Serie die gute Saisonbilanz trübt: „Am Ende
bleibt, dass eigentlich mehr möglich gewesen ist, dass mit dem oder anderen Sieg, Europa oder Dinge möglich gewesen wären, von denen wir am Beginn nicht zu träumen gewagt haben. Die Freude über den neunten oder achten Platz ist ein bisschen weg.“
Hoeneß, der Anfang April auf den glücklosen Bruno Labbadia gefolgt war, hatte vor der Partie angekündigt, er wolle sich nicht mit den Ergebnissen der Konkurrenten befassen. „Die Marschroute ist klar. Wir fahren dorthin, um zu gewinnen und die drei Punkte zu holen“, hatte der Coach gesagt, obwohl er in Mainz ohne Schlüsselspieler Borna Sosa auskommen musste. Der zuletzt in der Kritik stehende kroatische Nationalspieler fiel nach Clubangaben wegen einer „Infektion im Mund-/ Rachenraum“aus. Ohne Sosa hatten die Stuttgarter in dieser Saison bei acht Anläufen noch keinen Dreier einfahren können – doch das sollte sich ändern.