Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)
Für Probe extra aus Reutlingen angereist
Rund 150 Proben stehen für die Mitwirkenden der Waldbühne Zußdorf an
- Auf der Waldbühne Zußdorf steht diesen Sommer das fünfte Theaterstück an. Bis zur Uraufführung von „VieHarmonie – A tierisches Theater“am 3. August sind rund 150 Proben in verschiedenen Besetzungen angesetzt. Immer dabei ist der Autor des Stückes und Regisseur Thomas Beck. Die Handlung bezieht sich auf den Platz der Waldbühne und auf örtliche Gegebenheiten. Ähnlichkeiten mit Personen sind durchaus gewollt. Mancher Zuschauer wird sich wiedererkennen, versprechen die Macher der Waldbühne. Stolz ist der Verein darauf, dass die Waldbühne Zußdorf Bestandteil des OEW-Kultursommers im Landkreis Ravensburg ist.
Thomas Beck, schöpferischer Kopf des Vereins, schrieb auch für die ersten vier Stücke der Waldbühne die Manuskripte. Seit 2007 finden die Aufführungen auf der Freilichtbühne in einer renaturierten ehemaligen Kiesgrube ihre Freunde. Seit Februar laufen in Gruppen die Proben. Beeinträchtigt wurde die Arbeit durch das regnerische Wetter. „Wir mussten bis jetzt immer im alten Rathaus zusammenkommen. Da fehlte schon die Atmosphäre der Kulissen, die im Frühjahr auf der Waldbühne errichtet wurden. Bei der ersten Probe im Freien kam es auch plötzlich zum Regnen. „Alle meine Unterlagen wurden nass, nicht nur die Schauspieler.“Begeistert ist Beck davon, dass die Bühne und die Kulissen fast fertig aufgebaut sind. Das komme der Probenarbeit zugute.
Zu Beginn der Proben dämmerte bei Thomas Beck die Erkenntnis, dass vor allem in den ersten beiden Akten Inhalte fanden, die sich nicht wie gewünscht umsetzen ließen. „Ich musste kürzen und habe fast sechs Seiten im Manuskript eingespart.“Dafür kamen dem Autor aber neue und zündende Ideen, die eingefügt wurden. Auch einige Namen der tierischen Protagonisten wurden angepasst. „Danach hellte sich meine Stimmungslage auf.“
Wie eng die Identifikation mit der Waldbühne ist, zeigt das Beispiel von Maria Waltner, die Teil einer Schlüsselszene des Stücks ist. Dabei wird die Wolfsgefahr ein Thema. Maria Waltner bezeichnet sich selbst als alte Zußdorferin,
obwohl sie mit 19 Jahren nach Reutlingen zog. Damals zum Studium, anschließend blieb sie dort und arbeitet als Lehrerin. Eigens für den Probennachmittag reiste sie von Reutlingen nach Zußdorf an. „Für mich war es eine große Freude, als Thomas Beck mich anrief und mir eine Rolle anbot. Ich sagte sofort zu.“Angelehnt an die Grundidee von G. Orwells „Farm der Tiere“geht es in dem Stück um einen alten, heruntergekommenen Bauernhof, auf dem noch eine Handvoll Tiere leben. Als sie hören, dass sie geschlachtet oder verkauft werden sollen, tun sie sich zusammen, um ihre Heimat zu retten. „Nun darf dieser Hof durchaus als Symbol für das dörfliche Zusammenleben gesehen werden“, sagt der Regisseur.
Während den vier Aufführungen vom 3. bis 6. August, Beginn jeweils um 20.30 Uhr, wird ab 17 Uhr ein großer Kulinarischer Markt angeboten. Der Eintritt dazu ist frei und kann unabhängig vom Theater besucht werden. Karten für das Theater gibt es per Email-Anfrage an