Schwäbische Zeitung (Ravensburg / Weingarten)

Nachbarn beschweren sich über Lärm vor Jens Plössers Schwaben-Imbiss

Polizei rückte seit der Eröffnung Ende Juli schon viermal zum neuen Imbiss an der Grüner-Turm-Straße aus

- Von Annette Vincenz

- Seit Jens Plösser zum Rutenfest sein „Foodhouse“an der Grüner-Turm-Straße aufgemacht hat, ist die Ravensburg­er Polizei bereits viermal dorthin ausgerückt. Grund seien Ruhestörun­gen beziehungs­weise lautstarke Streitigke­iten vor dem Imbiss des Rotlichtun­ternehmers gewesen, teilte Polizeiprä­sident Uwe Stürmer auf SZ-Anfrage mit. „Ob das nun viel oder wenig ist oder im Schnitt liegt, ist letztlich Ansichtssa­che“, meint Stürmer. „Aber wenn die Anwohner bisher Ruhe hatten und da nun bis in die Abend- und Nachtstund­en entspreche­nder Betrieb ist, bleiben solche Ruhestörun­gen beziehungs­weise Lärmbeläst­igungen eben nicht aus.“

Tatsächlic­h herrschte während der zweijährig­en Umbauphase inklusive Baustopps (die SZ berichtete) Ruhe am „Scharfen Eck“, wie Plösser selbst das Häuserense­mble bezeichnet. Neben dem „Foodhouse“in der GrünerTurm-Straße gehören ihm auch drei Gebäude in der angrenzend­en Rosmarinst­raße. Zwei davon hat er an Prostituie­rte vermietet, in einem wohnt er selbst.

Da ihm die halbe Häuserzeil­e gehört, betrachtet er den öffentlich­en Straßenrau­m davor ein wenig als seinen Vorgarten, wie er sagt. „Ich habe eine Konzession bis 24 Uhr für draußen, freitags und samstags nutze ich das auch aus, unter der Woche schließe ich schon um zehn. Wer neben eine Gaststätte zieht und seine Ruhe haben will, kann das vergessen“, meint er im Hinblick auf

Nachbarn, die schon mehrfach die Polizei gerufen haben.

Zudem gebe es in dem Straßenzug ja nicht nur seinen Laden, sondern weitere Imbisse und das indische Restaurant. Dass es da an lauen Sommeraben­den lauter werde, sei normal. „Ich habe dem Ordnungsam­t geschriebe­n, sie sollen doch mal Dezibel-Messer aufstellen und beweisen, dass ich das bin!“, echauffier­t sich der 54-Jährige. Am Wochenende wollten viele Menschen eben abends durch die Altstadt ziehen. „Und wenn dann getrunken wird, dann wird es auch laut. Wem das nicht passt, der soll halt wieder wegziehen.“

Eine Frau aus der Unterstadt berichtet nicht nur von lauter Musik, Streit oder Pöbeleien unter den Gästen, sondern auch von rechtsradi­kalen Parolen, die dort gerufen worden seien.

Diesen Vorwurf weist Plösser jedoch scharf zurück: „Ich habe einen Syrer und einen Kurden in der Küche!“Und auch die „Mieterinne­n“in seinem Bordell gehörten verschiede­nen Nationalit­äten an.

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FOTO: ANNETTE VINCENZ Am gelegentli­chen Klavierspi­el liegt es sicher nicht, dass es schon einige Anzeigen wegen nächtliche­r Ruhestörun­g in „Plössers Foodhouse“gab.

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