Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Geburtstagsrakete startet für die Krättaweiber
Narrenzunft Rälle empfängt Zunftmeister der Narrenvereine in Zwiefalten
- Anlässlich des Jubiläums der „Krättaweiber“war auch der zweite Hausumzug in diesem Jahr ein ganz besonderer für die Zwiefalter Narrenzunft Rälle. Schon am Morgen kamen die Vertreter der teilnehmenden Narrenzünfte zum Zunftmeisterempfang in der Rentalhalle zusammen, um sich die Grußworte und Ehrungen anzuhören.
Der Einmarsch von Zunfträten, Masken, Büttel und dem Burggrafenpaar wurde begleitet von den Narren, die zusammen den Rällemarsch und den Rällewalzer sangen. RälleZunftmeister Jochen Fundel begrüßte das Burggrafenpaar Florian Fischer mit Sonja Brendle als wichtigste Repräsentanten der Zwiefalter Fasnet, den Bürgermeister Matthias Henne mit Sarah-Jane, die Ehrenzunfträte und besonders die Krättaweiber. Er bedankte sich bei Albert Rudolf und Franz Schmid für die langjährige Unterstützung des Fördervereins und ehrte die beiden.
In einem kurzen Grußwort in gereimter Form lobte Bürgermeister Henne den Jubiläumsball sowie den Zunftball der Narrenzunft. Außerdem gratulierte er den Krättaweibern zu ihrem 40-jährigen Bestehen.
Im Anschluss ging Fundel noch näher auf die Krättaweiber ein. Die närrische Gruppe wurde vor 40 Jahren durch Hans Weckenmann „aufgefrischt“, der dafür auch geehrt wurde. Außerdem wurden die beiden Gründungsmitglieder Hilde Weckenmann und Rosie Euchner zu Ehrenkrättaweiber ernannt. Auch Gabriele Schwarz hatte einige Worte vorbereitet. Dann stimmten die Krättaweiber ihr eigenes Lied an, bei dem es in der letzten Strophe speziell um das Jubiläum ging. Stolz sangen sie „mir hand Spaß am Leben“. Die Narrenzunft bekam als Geschenk ein Foto von ihnen, „damit die auch öfters dand an uns denken“. Im Gegenzug wurde ihnen ein Jubiläumsorden verliehen. Sie schlossen die Reden mit: „Die Fasnet lebe hoch!“
Für die erste Gastzunft, die Narrenzunft Teufels-Greth aus Ohmenhausen, ist der Umzug „jedes Jahr su- per“. Sie gratulierte zum Jubiläum, bedankte sich für die Einladung und wünschte einen guten Verlauf.
Die Freie Narrenzunft Kand’lAhn’a war besonders kreativ. Nachdem sie im ganzen Raum Wunderkerzen verteilt hatten, sangen die Vertreter „Happy Birthday“für die Krättaweiber. Außerdem starteten sie eine „Geburtstagsrakete“, bei der die Zunftmeister auf ihren Schenkeln klopften, den Countdown mitzählten und die „Rakete“dann starteten.
Gutschein fürs Frühlingsfest
Für Peter Müller von der Musikkapelle Zell-Bechingen war es im Narrengottesdienst vor zwei Wochen eine „Ehre den Rällemarsch zu spielen“. Seine Kapelle sei schon seit über 60 Jahren beim Hausumzug dabei. Als Gastgeschenk überreichte er ein „Gutscheinpaket fürs Frühlingsfest“an die Narrenzunft Rälle. Auch die Siebenmühlental-Hexen aus Musberg hatten ein Gastgeschenk dabei: individuell bedrucktes Bier.
Zunftmeisterin Sabine Bingel aus Harthausen hatte ihre „fünfseitige Lobeshymne auf die Männer“verrissen, denn beim Jubiläum ging es um die Frauen. 40 Jahre Krättaweiber „find i megastark“, sagte sie. Zudem erklärte sie die Bedeutung und Entstehung des Namens und des Narrenrufs der Zwiebelzunft.
Die IGF Westerheim bemerkte Gemeinsamkeiten mit den Krättaweibern: „Mir hand nicht bloß den Hut gemeinsam, mir sind dieses Jahr auch 40 Jahr.“Als Mitbringsel bekam Zunftmeister Jochen Fundel eine bedruckte Sonnenbrille.
Die Original Narrenzunft Dusslingen gratulierte ebenfalls und lud die Narrenzünfte aus Spaß schon zum 200-Jahre-Jubiläum im Jahr 2203 ein.
Auch viele andere Zunftmeister der Narrenzünfte meldeten sich zu Wort, bevor es dann zum Mittagessen Linsen mit Spätzle gab. Nachdem Fundel den „sehr spaßigen“Zunftmeisterempfang mit den Worten „A glückselige Fasnet euch alle!“beendete, machten sich die Zunftmeister auf zum Fasnetssonntagsumzug.