Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mundhaar-Monika will Langenenslinger Schultes werden
Akteure bieten ein tolles Programm beim Egelfinger Bürgerball
(sz) - Lacher, Brüller und viel Schautanz: Der Egelfinger Bürgerball in der Festhalle ist gelungen. Die Wortbeiträge, Sketche und lustigen Tanzeinlagen sorgen für Lachtränen bei den Ballbesuchern. Die Akteure um Cornelia Metzger hatten wieder ein tolles Programm gestaltet und durften am Ende einen kräftigen Applaus dafür entgegennehmen.
DC M&M stimmte die Besucher mit Liedern auf den Abend ein. Günther Graul führte als weibliche Kandidatin zur Bürgermeisterwahl – gestatten Mundhaar-Monika WAfL (Weibliche Alternative für Langenenslingen) – und als Moderatorin drei Stunden gekonnt durchs Programm und gab dabei auch lokale Neckereien zum Besten. Die Kombination von Prosa mit Überleitungen zur Ansage in Versform kam bestens an.
In die Preußische Epoche bei musikalischer Unterstützung durch den Marsch „Preußens Gloria“fühlte man sich versetzt, als die „Egelfinger Jonge“in ihren Camouflage-Anzügen einmarschierten und das Programm eröffneten. Ein lustiger Sketch „Der Gaststättenkontrolleur“zeigte auf, dass man immer noch vor der Obrigkeit kuscht und wie so ein mittelloses Ehepaar durch die Wirtschaften tingelt und sich kostenlos bewirten lässt.
In „Zugfahrt ohne Worte“taten sich verschiedene Lebensauffassungen zwischen einer feinen Dame und einer Landpomeranze, gespielt von Anna Metzger und Nadine Fritz, auf. In dem Mini-Sketch beschwerte sich Herr Piepenbrink beim Scheidungsanwalt (Andy und Manuel), dass seine Ehefrau seit 13 Jahren Gegenstän- de nach ihm werfe. Warum kommen sie erst heute? „Weil sie zum ersten Mal getroffen hat“, war die lapidare Auskunft.
Ein weiterer Höhepunkt im Programm war der Show-Tanz „Die Matrosen“, die mit schmissiger Musik in ihrem maritimen Seemannslook über die Bühne fegten und dabei auch das Deck schrubbten. Als schneidiger Kapitän fühlte sich Thomas sichtlich wohl und versuchte mit den quirligen Damen Schritt zu halten. Verantwortlich für die gelungene Choreographie war Antje Metzger.
Was eine „Wunderbox“beim Arzt alles bewirken kann, zeigten eindrucksvoll die Akteure Jonas, Petra, Cornelia, Steffi und Cordula auf. Ihre Mimik und Gestik war köstlich und brachte Lachsalven hervor. Der Direktor ermahnte am Schreibtisch „seine vergessliche Sekretärin“wortgewaltig, bis sie in Tränen ausbrach. Ein köstliches Täuschungsspiel für die Augen zauberten die jungen Frauen mit Ihrer Tanzeinlage „Die Boxer“auf die Bühne. Ganz den Geschmack des Publikums traf der heitere Sketch „die Toilettenfrau“, in dem Cordula Heppner die Gemeindeverwaltung darauf aufmerksam machte, wie man durch eine moderne Toilettenanlage mit einer geschäftstüchtigen und penetranten Toilettenfrau viel Geld verdienen kann. Der Besucher (Moritz Neuburger) wurde so lange hingehalten, bis „alles zu spät“war und er „in die Hose gemacht hatte“. Der Beifall kam stürmisch. Die „grüne und schwarze Witwe“, einem Pamphlet über Ehemänner und alleingelassene Frauen, spielten Ursel Bregenzer und Martina Lieb so überzeugend, dass sich jeder in die Wirren des Ehelebens hineinfühlen konnte.
Beifallsstürme für Akteure
Ein besonderer Augen- und Ohrenschmaus waren die Musikantenfrauen. In ihren selbstgenähten Hennen-Kostümen legten sie nach der bekannten Melodie „Her mit meina Henna“einen Ohrwurm auf und riefen Beifallsstürme hervor. Als dann im Nachspann auch noch „Oma Klara“auf dem Motorrad durch den Hühnerstall brauste, waren die Hühner nicht mehr zu halten – gelungene Regie von Cornelia Metzger. „Was wär ich, wenn ich nicht auf der Bühne wäre?“war die Frage, als sich neun Akteure, vom Polizisten bis zum Straßenkehrer, vorstellten und mit rhythmischen Bewegungen ein Spektakel auf der Bühne aufzogen, das auch akrobatisches Talent verlangte. Ein spielerischer Höhepunkt war der fast 30-minütige Sketch „Die Bank im Park“, bei dem Petra und Ulrich Neuburger ihre schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellten. Als zweite Dame und als Parkwächter fungierten Margret und Martin Metzger und Markus Baier.
Als Abschluss erwarteten die Zuschauer das beliebte „Männerballett“, das von Antje Metzger einstudiert wurde. Angekündigt mit „Fraua mit ma dicka Busa“betraten sie in Bademänteln und mit Handtuch bewaffnet die Bühne. Man brauchte aber nicht lange zu warten, bis diese Utensilien abgelegt wurden und ein offenherziges Dekolleté zum Vorschein kam.