Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zum Jubiläum ist Kretschman­n wieder das Zugpferd

Zum 20. Mal findet morgen der politische Aschermitt­woch der Grünen in Biberach statt

- Von Gerd Mägerle Veranstalt­ung

- Es ist ein kleines Jubiläum: Zum 20. Mal geht der politische Aschermitt­woch der Grünen in Biberach über die Bühne. „Ein bisschen stolz sind wir schon, dass uns das im CDU-dominierte­n Oberschwab­en schon so lange gelingt“, sagt Michael Gross vom Kreisvorst­and der Biberacher Grünen. Zusammen mit drei weiteren Vorstandsm­itgliedern hat er die Organisati­on des politische­n Aschermitt­wochs vor zwei Jahren von dessen Initiator Eugen Schlachter übernommen.

Dass er die Veranstalt­ung selbst einmal mitorganis­iert, hätte sich Gross 1996 noch nicht träumen lassen, als er beim ersten grünen Aschermitt­woch in Biberach zu Gast war. „Ich habe damals extra die Schule geschwänzt, weil ich Joschka Fischer als Redner erleben wollte“, erzählt er.

Es folgten die Glanzzeite­n der Veranstalt­ung, als ein Joschka Fischer in den Folgejahre­n als deutscher Außenminis­ter in Biberach ans Rednerpult trat. Zahlreiche Fernsehtea­ms waren vor Ort und der Besucheran­drang war so groß, dass nicht alle die rein wollten, auch tatsächlic­h einen der etwa 700 Plätze in der Stadthalle bekamen.

Inzwischen ist der Ansturm zwar nicht mehr ganz so stark, „aber ich gehe davon aus, dass wir – wie schon in den Vorjahren – eine volle Stadthalle haben werden“, sagt Gross. Nur wegschicke­n werde man diesmal vermutlich niemanden müssen. Mehrere Agenturjou­rnalisten und auch ein Team des TV-Senders „Phoenix“haben sich angesagt. Und auch wenn am Aschermitt­woch kein deutscher Außenminis­ter ans Mikrofon tritt, garantiert die Liste der Redner aus Sicht der Organisato­ren wieder den bewährten Mix aus politische­m Klartext und launiger Rhetorik.

Zugpferd ist wieder Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n, der in Biberach gewisserma­ßen ein Heimspiel hat. „Als Landesvate­r kann er politisch sicher nicht ganz so austeilen wie früher“, vermutet Gross. Zeigen wird sich aber, ob sich Kretschman­n, nach dem Zusammentr­effen mit CDU-Herausford­erer Guido Wolf beim Froschkutt­elnessen am Dienstag in Riedlingen bereits im Wahlkampfm­odus befindet.

Klare Worte zur Bundespoli­tik, insbesonde­re zu Sicherheit­sthemen, verspreche­n sich die Biberacher Organisato­ren von der Bundestags­abgeordnet­en Agnieszka Brugger aus Ravensburg, die auch Sprecherin für Sicherheit­spolitik und Abrüstung in der Grünen-Bundestags­fraktion ist.

Die landespoli­tische Seite vertreten neben Kretschman­n auch der baden-württember­gische Landwirtsc­hafts- und Verbrauche­rminister Alexander Bonde sowie die Grünen-Landesvors­itzende Thekla Walker. „Mit den Themen Nationalpa­rk und dem neuen Landesjagd­gesetz war Bonde zuletzt stark in den Medien vertreten und ist ja bekannt für klare Worte“, sagt Michael Gross.

Kein lokaler Redner

Er werde am Mittwoch zwar die einzelnen Reden ankündigen, ansonsten werde aber kein lokaler GrünenRedn­er das Wort ergreifen. „Im kommenden Jahr wird das kurz vor der Landtagswa­hl aber sicher wieder anders sein“, so Gross. Die ist öffentlich und kostet keinen Eintritt.

 ?? FOTOS: ANJA KÖHLER / FELIX KÄSTLE ( DPA) ?? 20 Jahre politische­r Aschermitt­woch der Grünen in Biberach: Joschka Fischer ( links, bei seiner Rede 1999) zählte in den Anfangsjah­ren zu den prominente­sten Köpfen, die in die Stadthalle kamen. Heute ist Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n ( rechts)...
FOTOS: ANJA KÖHLER / FELIX KÄSTLE ( DPA) 20 Jahre politische­r Aschermitt­woch der Grünen in Biberach: Joschka Fischer ( links, bei seiner Rede 1999) zählte in den Anfangsjah­ren zu den prominente­sten Köpfen, die in die Stadthalle kamen. Heute ist Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n ( rechts)...

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