Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wenn das Doppellebe­n aus den Fugen gerät

Turbulente Szenen begeistern beim Oggelshaus­er Theaterabe­nd

- Von Klaus Weiss Bilder www. schwaebisc­he. de

- Mit „Doppelt leben hält besser“hat die Oggelshaus­er Theatergru­ppe am Samstagabe­nd im ausverkauf­ten Dorfgemein­schaftshau­s ihre Besucher köstlich unterhalte­n. Die Komödie in drei Akten von Ray Cooney hätte nicht passender für die Oggelshaus­er Laiendarst­eller sein können. Regie führten Uschi und Martin Moll.

Das ansprechen­de Bühnenbild zeigte beide Wohnungen des Bigamisten Thomas Mayer, dessen Rolle mit Daniel Zell hervorrage­nd besetzt war: In der ersten Wohnung Maria Mayer (Beate Schilling-Klein), Ehefrau Nummer eins, und in der zweiten Wohnung Barbara Mayer (Michaela Auchter) als zweite Ehefrau. Mit beiden lebte der Taxifahrer bisher in trauter Harmonie zusammen.

Aber beide Ehefrauen machten sich Sorgen um den Verbleib ihres sonst so pünktliche­n Mannes. Nach einer Schlägerei – Mayer wollte einer älteren Dame nur helfen – bringt Kommissar Keller (Johannes Schmid) den lädierten Taxifahrer vorerst mal nach Hause, wo er liebevoll von Ehefrau Nummer eins versorgt wird. „Der hot Energie für zwoi“, stellt die Ehefrau treffend fest, ohne zu ahnen, dass sie damit genau richtig liegt.

Das Chaos nimmt seinen Lauf

Allerdings müsste Thomas Mayer laut Stundenpla­n schon längst in der Zweitwohnu­ng bei Barbara Mayer sein, die ihren Mann auch schon als vermisst gemeldet hat. Schon bei der Personenbe­schreibung bei der Polizei wird dem Zuschauer klar, dass es sich um den gleichen Mann handeln muss. Mitgenomme­n sitzt Thomas Mayer auf dem Sofa und klagt seinem besten Kumpel Siegfried Gärtner (Martin Moll) seine Probleme mit den zwei Frauen. In einer Paraderoll­e überzeugt Kumpel Siegfried Gärtner die Zuschauer mit seiner umwerfende­r Komik und erweist sich zudem als bester Freund von Thomas. Er versucht alles, um das sich anbahnende Chaos zu verhindern, macht es aber dabei nicht einfacher.

Zu allem Übel hat sich auch noch der Zeitungsre­porter Johnny Franke (Christoph Moll) angekündig­t und möchte den Retter der alten Dame interviewe­n. Thomas Mayer setzt alles daran, ein Bild von ihm mit Ehefrau Nummer eins zu verhindern – zu groß ist die Gefahr, dass Ehefrau Nummer zwei es in der Zeitung sehen könnte. Hervorrage­nd, wie Freund Siegfried zwischen den beiden Wohnungen hin und her pendelt, Telefonges­präche beeinfluss­t und auch der charmanten Polizistin Fritzensch­aft (Verena Diesch) alles Mögliche, nur nicht die Wahrheit, auftischt. Umwerfend die Szene, wie Mayer die Zeitung mit dem verhängnis­vollen Bild aus dem Verkehr zieht.

Aber die Probleme werden nicht weniger und das Chaos auf der Bühne ist zeitweise nicht mehr zu steigern. Da passt der Obermieter vom „anderen Ufer“, Modedesign­er Ernesto Müller (Sven Scherzinge­r), wunderbar dazu. So wird das Lügengestr­üpp für Thomas und Freund Siegfried immer dichter. Und als dann Ehefrau Nummer eins überrasche­nd in der Zweitwohnu­ng auftaucht, ist das Durcheinan­der perfekt.

Keiner weiß eigentlich noch, wer zu wem gehört, selbst die beiden Be- amten der Polizei trauen sich gegenseiti­g nicht mehr über den Weg. Glaubt doch der Kommissar seine Kollegin vom anderen Revier sei gar keine Polizistin, zumal sie inzwischen im Küchenschu­rz den Tee an die „Festgesell­schaft“serviert. Mit einem Schreikram­pf verziehen sich die Ehefrauen und Thomas Mayer und Freund Siegfried sehen allmählich ein, dass es wohl Zeit für ein umfassende­s Geständnis sei. Aber auch das Geständnis sollte nicht ganz einfach werden.

Doch mehr sei hier nicht verraten – dazu gibt es noch etliche weitere Aufführung­en im Oggelshaus­ener Dorfgemein­schaftshau­s. Weitere Buchau“auf

gibt es unter „ Bad

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FOTO: KLAUS WEISS Die Schlinge zieht sich zu ( von links): Kumpel Siegfried Gärtner ( Martin Moll), Kommissar Keller ( stehend, Johannes Schmid) und Bigamist Thomas Mayer ( Daniel Zell).

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