Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zur Person Vermittler
Umsichtig, sozial, ein guter Zuhörer und ein Vermittler: So wird der neue Limburger Bischof
(55) beschrieben. Auf Bätzing wartet eine Mammutaufgabe, er hat aber reichlich Erfahrung. Gut dreieinhalb Jahre lang war er als Generalvikar neben Bischof Stephan Ackermann der wichtigste Mann im Bistum Trier.
Er steuerte die Diözese mit seinen gut 1,4 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland mit einem Sparpaket durch schwierige Zeiten. Und bewies Weitblick: Jüngst hat der gebürtige Westerwälder bei der ersten Synode der katholischen Kirche in Deutschland seit mehr als 25 Jahren in Trier den künftigen Kurs des Bistums mit festgelegt.
Angesichts der Krise, in der sich die katholische Kirche befindet, ist Bätzing klar: „Wir werden einer zunehmenden Zahl gläubiger Menschen mit ihren konkreten Lebensumständen nicht gerecht“, hatte er in einem Interview gesagt. „Und wir wollen den Menschen doch Wege anbieten, mit der Kirche zu leben und zu glauben.“
An der Spitze stand Bätzing schon vor seinem Job als Verwaltungschef des Bistums mehrfach: 2012 leitete er die Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier. Als ein „Weltereignis“hatte Bätzing die Festzeit damals bezeichnet, bei der die TuchReliquie des angeblichen Gewandes von Jesus Christus im Trierer Dom gefeiert wurde.
Von 1996 bis 2010 war er als Leiter des Priesterseminars für die Priesterausbildung im Bistum Trier zuständig. In dieser Zeit (2005) wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Monsignore ernannt. Bätzing gilt als beliebt. Er hat immer ein offenes Ohr für Menschen, die mit ihm reden möchten – und ein gewinnendes Lachen. Das dürfte gerade in Limburg gefragt sein. Sein Vorgänger, Franz-Peter Tebartzvan Elst, stand wegen seines als autoritär empfundenen Führungsstils in der Kritik. Bätzings Aufgabe wird es nun sein, das Vertrauen zurückzugewinnen.
Der neue Limburger Bischof hat auch einen kurzen Draht ins rheinland-pfälzische Sozialministerium: Dort ist seine Cousine Ministerin – Sabine Bätzing-Lichtenthäler. (dpa)