Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Identität des Toten von Beuron ist unklar

Am Montag erfolgt die Obduktion – Polizei ermittelt nach Leichenfun­d donauaufwä­rts in Vermissten­dateien

- Von Christoph Wartenberg

- Beim Beuroner Ortsteil Hausen im Tal ist am Donnerstag­abend in der Donau eine tote Person gefunden worden. Laut Feuerwehr handelt es sich wahrschein­lich um einen Mann. Die Staatsanwa­ltschaft hat eine Obduktion der Leiche angeordnet. Sie soll Hinweise zur Todesursac­he und zur Identität des Opfers bringen.

Die Feuerwehra­bteilung Hausen im Tal hat die Leiche, die gegen 18.30 Uhr entdeckt wurde, geborgen. Wolfgang Rack, Gesamtkomm­andant der Beuroner Wehr, war zusammen mit zehn Kameraden im Einsatz. „Die Leiche lag rund 50 Meter unterhalb vom Sonnenhaus, etwa vier Meter vom Ufer entfernt in einer Hecke“, erzählt Rack. Ein Angler hatte den Körper gefunden und einen Notruf abgesetzt. Über die Rettungsle­itstelle Oberschwab­en wurde dann die Beuroner Wehr alarmiert, die mit einem Schlauchbo­ot ausrückte.

Starker Verwesungs­grad behindert Identifizi­erung

Nach Absprache mit der Kriminalpo­lizei hat die Feuerwehr die Leiche geborgen. Die Feuerwehrl­eute mussten unter Atemschutz arbeiten, da die Verwesung der Leiche starken Geruch erzeugte. „Das war nicht angenehm“, sagt Rack zurückhalt­end. Ein Bestatter hat die Leiche übernommen und sie in ein Kühlhaus gebracht. „Über den weiteren Verlauf entscheide­t jetzt die Staatsanwa­ltschaft“, erklärt Rack.

Durch den hohen Verwesungs­grad der Leiche war zunächst nicht einmal zu unterschei­den, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, geschweige denn die Identität der Person festzustel­len. Inzwischen weiß man unter anderem anhand von Bekleidung­sresten, dass es sich wohl um eine männliche Leiche handelt, erklärt der Pressespre­cher der Polizeidir­ektion Konstanz, Fritz Bezikofer. Am Montag soll die Leiche obduziert werden, dann wird man mehr wissen. „Wenn es jemand aus Beuron wäre, wüssten wir das“, sagt Feuerwehrk­ommandant Rack.

Die Staatsanwa­ltschaft Hechingen hat die weitere Untersuchu­ng angeordnet. Die Ermittlung­en der Polizei richten sich nun über eine längere Strecke donauaufwä­rts, da man nicht weiß, wo und wie die Person in die Donau gelangt ist. „Die Donau führt ja in den vergangene­n Wochen relativ hohes Wasser, da kann die Leiche auch von weiter entfernt angetriebe­n worden sein.“Auch die Todesursac­he steht noch nicht fest. Es ist also nicht klar, ob es sich um einen Suizid, einen Unfall oder ein Verbrechen handelt. „Wenn am Montag kein Loch im Kopf oder Stiche in der Brust festgestel­lt werden, müssen wir zunächst einmal die Vermissten­dateien der Orte entlang der Donau durchsuche­n“, sagt Bezikofer.

Sollten sich irgendwelc­he Anhaltspun­kte ergeben, um wen es sich handeln könnte, wird man versuchen, die Identität des Mannes durch eine DNA-Analyse und den Vergleich mit der DNA von Verwandten festzustel­len. Hier könnte man dann mit sehr hoher Wahrschein­lichkeit Aussagen machen, erklärt Bezikofer.

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SZ-FOTO: ELISABETH KNIELE In der Nähe von Beuron unterhalb des Sonnenhaus­es findet ein Angler eine stark verweste männliche Leiche.

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