Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Identität des Toten von Beuron ist unklar
Am Montag erfolgt die Obduktion – Polizei ermittelt nach Leichenfund donauaufwärts in Vermisstendateien
- Beim Beuroner Ortsteil Hausen im Tal ist am Donnerstagabend in der Donau eine tote Person gefunden worden. Laut Feuerwehr handelt es sich wahrscheinlich um einen Mann. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion der Leiche angeordnet. Sie soll Hinweise zur Todesursache und zur Identität des Opfers bringen.
Die Feuerwehrabteilung Hausen im Tal hat die Leiche, die gegen 18.30 Uhr entdeckt wurde, geborgen. Wolfgang Rack, Gesamtkommandant der Beuroner Wehr, war zusammen mit zehn Kameraden im Einsatz. „Die Leiche lag rund 50 Meter unterhalb vom Sonnenhaus, etwa vier Meter vom Ufer entfernt in einer Hecke“, erzählt Rack. Ein Angler hatte den Körper gefunden und einen Notruf abgesetzt. Über die Rettungsleitstelle Oberschwaben wurde dann die Beuroner Wehr alarmiert, die mit einem Schlauchboot ausrückte.
Starker Verwesungsgrad behindert Identifizierung
Nach Absprache mit der Kriminalpolizei hat die Feuerwehr die Leiche geborgen. Die Feuerwehrleute mussten unter Atemschutz arbeiten, da die Verwesung der Leiche starken Geruch erzeugte. „Das war nicht angenehm“, sagt Rack zurückhaltend. Ein Bestatter hat die Leiche übernommen und sie in ein Kühlhaus gebracht. „Über den weiteren Verlauf entscheidet jetzt die Staatsanwaltschaft“, erklärt Rack.
Durch den hohen Verwesungsgrad der Leiche war zunächst nicht einmal zu unterscheiden, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, geschweige denn die Identität der Person festzustellen. Inzwischen weiß man unter anderem anhand von Bekleidungsresten, dass es sich wohl um eine männliche Leiche handelt, erklärt der Pressesprecher der Polizeidirektion Konstanz, Fritz Bezikofer. Am Montag soll die Leiche obduziert werden, dann wird man mehr wissen. „Wenn es jemand aus Beuron wäre, wüssten wir das“, sagt Feuerwehrkommandant Rack.
Die Staatsanwaltschaft Hechingen hat die weitere Untersuchung angeordnet. Die Ermittlungen der Polizei richten sich nun über eine längere Strecke donauaufwärts, da man nicht weiß, wo und wie die Person in die Donau gelangt ist. „Die Donau führt ja in den vergangenen Wochen relativ hohes Wasser, da kann die Leiche auch von weiter entfernt angetrieben worden sein.“Auch die Todesursache steht noch nicht fest. Es ist also nicht klar, ob es sich um einen Suizid, einen Unfall oder ein Verbrechen handelt. „Wenn am Montag kein Loch im Kopf oder Stiche in der Brust festgestellt werden, müssen wir zunächst einmal die Vermisstendateien der Orte entlang der Donau durchsuchen“, sagt Bezikofer.
Sollten sich irgendwelche Anhaltspunkte ergeben, um wen es sich handeln könnte, wird man versuchen, die Identität des Mannes durch eine DNA-Analyse und den Vergleich mit der DNA von Verwandten festzustellen. Hier könnte man dann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Aussagen machen, erklärt Bezikofer.