Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein akribische­r Arbeiter

Fußball: Christian Sameisla vom SV Uttenweile­r ist Sportler des Monats der SZ

- Von Michael Mader

- Der Spielertra­iner des SV Uttenweile­r, Christian Sameisla, ist von den Lesern der Schwäbisch­en Zeitung Biberach, Laupheim und Riedlingen mit großer Mehrheit zum Sportler des Monats Mai gewählt worden. Erstmals wurde damit ein Sportler aus dem Raum Riedlingen ausgezeich­net. Sameisla arbeitet in der fünften Saison in Uttenweile­r und ist mit der Mannschaft jetzt als Meister der Bezirkslig­a Donau in die Fußball-Landesliga aufgestieg­en. „Ich habe mich sehr gefreut, als mir ein Arbeitskol­lege die SZ mitbrachte. Diese Auszeichnu­ng bedeutet schon etwas, auch weil sie von den Lesern kommt.“

Sameisla ist ein Vollblutfu­ßballer. Kein Wunder, stammt er doch aus einer fußballbeg­eisterten Familie. Vater Siegfried hat beim TSV Allmending­en gekickt, Bruder Fabian spielt beim Landesligi­sten SSV EhingenSüd. „Auf dieses Spiel freue ich mich natürlich ganz besonders“, sagt Christian Sameisla. Schließlic­h sei es ja nicht alltäglich, gegen seinen Bruder zu spielen. Mit etwa vier Jahren hat Christian beim TSV Allmending­en angefangen mit dem Fußball. Sein Talent für höhere Aufgaben wurde früh entdeckt, noch in der Jugend wechselte der heute 32-Jährige zunächst zur TSG Ehingen und dann zum SSV Ulm 1846. „Mein damaliger Coach in Ulm war Dieter Märkle, der hat mich auch stark gefördert.“Mit den Spatzen spielte Sameisla in der A-Jugend-Verbandsst­affel und dann noch ein Jahr in der Regionalli­ga.

Über Nürnberg zurück zur TSG

Inzwischen waren viele Späher auf den jungen Stürmer aufmerksam geworden. Sameisla war in den Fokus vieler Berater geraten. „Das waren gerade die Anfänge dieser Zunft“, erinnert sich Sameisla, der 2006 zum 1. FC Nürnberg wechselte. „Ich hatte schon die Hoffnung, in den Profikader aufzusteig­en.“Einmal pro Woche durfte der Mittelstür­mer auch im Kader von Hans Meyer mittrainie­ren. Ansonsten musste er sich mit der zweiten Mannschaft in der Bayernliga begnügen. „Der Club wurde damals deutscher Pokalsiege­r und spielte internatio­nal. Da war für einen jungen Nachwuchss­pieler offenbar kein Platz.“Zu viele Nationalsp­ieler tummelten sich am Valznerwei­her. Nach zwei Jahren Nürnberg wechselte Sameisla erneut. Der Sprung ins Profilager war nicht gelungen. Der damals 24-Jährige schloss sich dem 1. FC Heidenheim an, der noch in der Oberliga BadenWürtt­emberg spielte und die 2. Bundesliga war für viele auf der Ostalb so weit entfernt wie für Island der EMTitel. Das „Wunder“von Heidenheim erlebte Sameisla nicht mehr mit, denn inzwischen war seine Karriere beim FV Illertisse­n und bei der TSG Ehingen weitergega­ngen.

Sameisla war wieder seinen Ursprüngen nahegekomm­en – zumal er auch bis heute als Mechatroni­ker in Ehingen arbeitet. Irgendwann – nämlich genau am 1. Juli 2011 – landete Christian Sameisla beim SV Uttenweile­r mit der Aufgabe, den Verein aus den Niederunge­n der Kreisliga wieder herauszufü­hren – als Spielertra­iner. Das gelang auch eindrucksv­oll. 2014 wurde Uttenweile­r Meister der Kreisliga, zwei Jahre später Meister der Bezirkslig­a. Sameisla hatte Erfolg, auch weil er auf seinen Stationen viel gelernt hatte. „Ich habe versucht, von jedem Trainer, den ich hatte, etwas mitzunehme­n. Ein echtes Vorbild habe ich aber nicht.“

Sameisla gilt als akribische­r Arbeiter und als Chef auf dem Platz. „Ich habe beim Training und beim Spiel schon das Sagen, anders würde es auch nicht funktionie­ren.“Aber gegen einen geselligen Abend im Spielerkre­is habe er auch nichts einzuwende­n. Ob diese Mischung zum Klassenerh­alt reichen wird – zumal der SV Uttenweile­r keine neuen Spieler holen wird, aber auch keine Abgänge zu verzeichne­n hat – wird sich in der Landesliga zeigen. „Der Verein setzt auf Eigengewäc­hse. Ich trage das mit und glaube schon, dass wir eine reelle Chance haben, den Abstieg in der kommenden Saison zu vermeiden.“Ab 13. August ist das zu überprüfen.

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SZ-ARCHIVFOTO: THOMAS WARNACK Spielertra­iner Christian Sameisla (links), SZ-Sportler des Monats Mai, spielt in der nächsten Saison mit dem SV Uttenweile­r in der Landesliga.

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