Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Weishaupt wächst profitabel
Heiztechnikspezialist profitiert von guter Inlandsnachfrage – Russlandgeschäft stockt - Investitionen in Schwendi
- Der Heiztechnikspezialist Weishaupt mit Sitz im oberschwäbischen Schwendi (Landkreis Biberach) steigert seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um voraussichtlich drei Prozent – auf rund 550 Millionen Euro. Das teilte Siegfried Weishaupt, der Seniorchef des Familienunternehmens am Freitagabend bei einer Feier für langjährige Mitarbeiter mit. „Wir haben eine Stetigkeit im Umsatz, aber auch im Ertrag“, erläutert der 77-Jährige, der im Südwesten nicht nur wegen seiner unternehmerischen Tätigkeiten, sondern auch als Kunstmäzen bekannt ist. Die Höhe des Gewinns nannte Siegfried Weishaupt nicht, das Unternehmen ist allerdings nach Informationen der „Schwäbischen Zeitung“aus Unternehmenskreisen hoch profitabel.
Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2016 hätte sogar bei 570 Millionen Euro und die Umsatzsteigerung bei sechs Prozent liegen können, wenn bei einigen Großprojekten, vor allem im Bereich der Gebäudeautomation, die über eine längere Zeit laufen, alle Leistungen, die Weishaupt in den vergangenen Monaten erbracht hat, auch jetzt schon abgerechnet worden wären. Vor allem geht es dabei um einen Auftrag für den Schweizer Pharma-Konzern Novartis: Obwohl das Projekt zum größten Teil abgewickelt ist, werden die Umsätze erst nach der Fertigstellung im Jahre 2017 verbucht und ausgewiesen, wie Siegfried Weishaupt erläuterte.
Die Umsatzsteigerungen gründen sich vor allem auf das gute Inlandsgeschäft, der Export blieb dagegen in etwa auf Vorjahresniveau, weil das oberschwäbische Traditionsunternehmen in einigen Märkten, allen voran Russland, Probleme beim Verkauf seiner Energietechnik hat. Aufgrund der Sanktionen der Europäischen Union gegen Moskau ging das Russlandgeschäft von Weishaupt weiter zurück. Dass Siegfried Weishaupt dennoch insgesamt von einem Erfolgsjahr 2016 sprach, ist auch deswegen der guten Entwicklung bei den Geschäftsfeldern Gebäudeleittechnik und Geothermie geschuldet.
Neues Logistikzentrum
Um das Unternehmen weiter voranzubringen, kündigte Weishaupt vor einigen Jahren ein Investitionsprogramm an, bei dem zwischen 2010 und 2020 rund 400 Millionen Euro investiert werden. 70 Prozent dieser Investitionssumme sind bereits in die verschiedenen Produktionsstätten geflossen. Im Moment baut Weishaupt am Stammsitz ein Logistikzentrum mit Hochregallager für 25 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 3300 Menschen, davon mehr als 900 in Schwendi.