Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Daimlervorstand Weber glaubt an Zukunft für Verbrennungsmotor
Trotz der Diskussion über mögliche Verbote wird der Autobauer Daimler weiterhin einen beträchtlichen Entwicklungsaufwand in den Verbrennungsmotor stecken. „Die Verbrennungsmotoren zu früh als alt und schlecht zu bezeichnen, ist einfach zu kurz gesprungen“, sagte Entwicklungschef Thomas Weber der Nachrichtenagentur dpa. Mit den immer weiter wachsenden elektrischen Reichweiten von sogenannten Plug-In-Hybriden, die sowohl mit Benzin als auch mit Strom betankt werden, könne der Übergang effizient gestaltet werden. „Deshalb verstehe ich die Diskussion eines Verbots nicht.“Die Grünen hatten sich auf ihrem Bundesparteitag im November dafür ausgesprochen, von 2030 an keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr in Deutschland neu zulassen zu wollen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will nun Fahrverbote für Dieselautos in Städten ermöglichen. Daimler investierte gerade erst drei Milliarden Euro in die Entwicklung neuer Verbrennungsmotoren. Hinzu kommen zehn Milliarden Euro, die die Schwaben in den Aufbau ihrer neuen Elektromarke EQ stecken. In den kommenden zehn Jahren werde Daimler sich für mehrere Antriebs- arten aufstellen müssen, sagte Weber – das sei aber kein Problem: „Es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass es teurer wird, mehrspurig zu fahren.“Die Zahl der Modelle wird entsprechend in den kommenden Jahren zulegen. „Heute haben wir 34 verschiedene Modelle und wir gehen tendenziell eher in Richtung 40“, sagte Weber. „Die werden uns helfen, unseren weltweiten Absatz von zwei Millionen weiter deutlich zu steigern“, sagte Weber. „Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der heutigen Modelle bis 2025 weiterhin stark nachgefragt bleibt.“(dpa)