Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Sicherheitsmaßnahmen an Silvester verschärft
Mehr Beamte und Böllerverbote in vielen Großstädten
(dpa) - Nach zahlreichen Übergriffen in der letzten Silvesternacht haben mehrere deutsche Großstädte ihre Sicherheitsvorkehrungen für dieses Jahr verschärft. In manchen Städten werden Böller und Raketen an zentralen Orten verboten. Ein Überblick:
Stuttgart
Am Schlossplatz will die Polizei mit „ungleich mehr“Beamten als sonst im Einsatz sein. Ein Sprecher der Polizei sprach von einem „Großaufgebot“. Dabei werden auch Videokameras eingesetzt. Außerdem soll es eine Anlaufstation für Notfälle geben. In der Folge der Übergriffe in Köln hatte es auch in Stuttgart diverse Anzeigen von belästigten Frauen gegeben. Böller- oder Alkoholverbote seien nicht geplant.
München
Die bayerische Landeshauptstadt plant für die Silvesternacht wie in den Vorjahren. „Das Konzept habe sich gut bewährt, daher ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit größeren Änderungen zu rechnen“, sagte ein Sprecher der Polizei München. Auch in Würzburg, Augsburg und Kempten wird in diesem Jahr nichts am Sicherheitskonzept verändert. Andere bayerische Städte sind vorsichtiger. In Nürnberg will die Polizei neben uniformierten Beamten vor allem zivile Mitarbeiter einsetzen, die stichpunktartig Personenkontrollen durchführen werden.
Köln
Am Kölner Hauptbahnhof und im Schatten des Doms war es massenhaft zu sexuellen Übergriffen von Männergruppen auf Frauen gekommen. Nicht nur die Polizei erhöht deshalb ihre Präsenz um das Zehnfache auf 1500 Beamte. Auch Videoüberwachung und eine böllerfreie Zone rund um den Dom sollen die Sicherheit erhöhen. In dieser Schutzzone sind Böller verboten. In der chaotischen Silvesternacht war auf der Domplatte unkontrolliert Feuerwerk abgebrannt worden.
Berlin
Bei Deutschlands größter Silvesterfeier rund um das Brandenburger Tor in Berlin bleibt alles wie gehabt. „Wir werden am bewährten Einsatzkonzept nichts ändern“, sagte ein Polizeisprecher. Details gibt die Polizei wie üblich nicht bekannt. Auf der Feiermeile sind seit Jahren Böller, Raketen, Flaschen und Dosen verboten; Taschen werden kontrolliert.
Düsseldorf
Nach Zwischenfällen in den vergangenen Jahren sollen Böller zum ersten Mal in der Düsseldorfer Altstadt verboten werden. Dadurch erhofft sich die Stadt nach Angaben eines Sprechers, das „allgemeine Sicherheitsgefühl“der Menschen dadurch zu erhöhen.