Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Was die US-Zinswende für Sparer bedeutet

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(dpa) - Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihren Leitzins um 0,25 Prozentpun­kte erhöht. Der Leitzins bewegt sich damit künftig in einem Korridor zwischen 0,5 und 0,75 Prozent. Im kommenden Jahr sollen drei Zinsschrit­te folgen. In Europa ist von einer Zinswende aber noch nichts zu spüren. Womit müssen Verbrauche­r hierzuland­e nun rechnen? Ein Überblick:

Aktien: An den Börsen verursacht­e die Entscheidu­ng keine große Unruhe. „Die Zinsanhebu­ng war schon eingepreis­t“, erklärt Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzvere­inigung für Wertpapier­besitz (DSW) in Düsseldorf. „Schließlic­h war sie mehrfach angekündig­t.“Weitere Kurssteige­rungen sind seiner Ansicht nach nicht ausgeschlo­ssen. „In den USA zum Beispiel ist die Wirtschaft ja auf einem guten Weg.“Um sich gegen Schwankung­en abzusicher­n, sollten Anleger nicht nur auf einen Markt setzen, sondern Wertpapier­e aus verschiede­nen Regionen und Branchen im Depot haben.

Sparzinsen: Ob Tages- oder Festgeld: Sparer bekommen derzeit kaum Zinsen für ihr Geld. Nach Angaben der FMH-Finanzbera­tung in Frankfurt am Main gibt es auf Tagesgeldk­onten im Schnitt 0,2 Prozent, bei Festgeld mit einer Laufzeit von zwölf Monaten im Schnitt 0,23 Prozent (Stand: 15. Dezember). Das wird vorerst auch so bleiben, glaubt FMHInhaber Max Herbst. „Es ist immer noch so viel Geld im Markt, dass die Geldinstit­ute nicht auf das Geld der Sparer angewiesen sind.“Erst vorige Woche hatte die Europäisch­e Zentralban­k neue Anleihekäu­fe in Milliarden­höhe angekündig­t. Ein Zinserhöhu­ng in der Eurozone liegt damit noch in weiter Ferne.

Kreditzins­en: Immobilien­darlehen sind in Deutschlan­d derzeit so billig wie nie. Bei einer Laufzeit von zehn Jahren verlangen Banken laut FMH im Schnitt nur 1,36 Prozent Zinsen (Stand: 15. Dezember). „Möglicherw­eise werden die Zinsen Anfang 2017 sogar noch einmal weiter sinken“, vermutet Herbst. Der Grund: Am Jahresanfa­ng wollen viele Institute das Geschäft wieder ankurbeln. Wer jetzt noch auf der Suche nach einer Finanzieru­ng ist, muss also keine Angst vor steigenden Zinsen haben.

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FOTO: DPA US-Notenbankc­hefin Janet Yellen.

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