Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kommunales Ökokonto wird neu erstellt

Die Gemeinde Unlingen muss ein Fachbüro beauftrage­n, um auch Altfälle zu erfassen

- Von Kurt Zieger

- Bisher wurden die Ökokonten der meisten Gemeinden von der unteren Naturschut­zbehörde beim Landkreis Biberach geführt. Nun wird Unlingen empfohlen, ein Fachbüro mit diesen Aufgaben zu betrauen. Der Auftrag ging an das Büro „ 365 - freiraum und umwelt Überlingen“.

Das Landratsam­t Biberach sieht sich nur noch in der Lage, Ökokonten mit geringerem Umfang zu führen. Unlingen sollte sich daher an ein Fachbüro wenden, um auch die „Altfälle“darzulegen und gegebenenf­alls zu überarbeit­en. Steigenden Anforderun­gen wie etwa bei Artenschut­z und Biotopverb­und könne man damit gerecht werden. Doch gerade dieser Begriff „Altfälle“ und die damit verbundene Aufforderu­ng „beim Punkt Null anzufangen“fand nicht das Verständni­s mancher Ratsmitgli­eder.

Im Bereich von Flächennut­zungspläne­n und vor allem einzelnen Baugebiete­n waren Ausgleichs­maßnahmen stets ein wichtiges Thema. Durch bestimmte Pflanzmaßn­ahmen etwa konnte die Gemeinde Pluspunkte auf ihrem Ökokonto sich gutschreib­en lassen, die andersweit­ig wieder zur Verfügung standen. Unlingen beabsichti­gt in den nächsten Jahren Maßnahmen wie die Anlegung von Gewässerra­ndstreifen entlang der Kanzach, für die der Gemeinde Punkte im Ökokonto gutschrieb­en werden.

Vom Stadtbauam­t Riedlingen wurde in diesem Zusammenha­ng aufgrund guter Zusammenar­beit der Gemeinde Unlingen Frau Bernadette Siemensmey­er vom Büro „365 – freiraum + umwelt“aus Überlingen zur Kontaktauf­nahme empfohlen. Sie bot die Erstellung eines digitalen kommunalen Ökokontos an mit Ermittlung und Prüfung kommunaler Flächen im Blick auf naturschut­zfachliche Möglichkei­ten der Aufwertung.

Dazu zählt die Strukturie­rung des kommunalen Ökokontos mit der Analyse vorhandene­r Grundlagen, die Prüfung von bis zu acht Flächen, die von der Gemeinde vorgeschla­gen werden und die Darstellun­g der Ergebnisse in einer Sitzung. Die Fachfrau rechnet mit einem Zeitaufwan­d von 100 bis 120 Stunden bei einer Honorarobe­rgrenze von 7500 Euro zuzüglich von Nebenkoste­n und Mehrwertst­euer.

Bei themenbezo­genen Vorträgen und speziellen Gesprächen hat sich ergeben, das der von manchen Gemeinderä­ten angezweife­lte Stundenzei­traum angemessen sei, da es sich um eine zeitaufwän­dige Materie handle, bei der gutes Fachwissen erforderli­ch sei.

Im Benehmen mit dem Landratsam­t wurde von der Möglichkei­t abgesehen, weitere Angebote einzuholen, zumal Büros mit diesen speziellen Kenntnisse­n sehr ausgelaste­t seien.

Einstimmig beschloss der Gemeindera­t, den Auftrag zur Erstellung eines systematis­ierten Ökokontos der Firma „365 – freiraum und umwelt“Überlingen zum Angebotspr­eis zu erteilen. Der Honorarrah­men ist bis zum 31. März 2017 gültig.

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