Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Große Freude über ersten DM-Titel
Tennis: Anna Zaja aus Mengen und Yannick Maden gewinnen Mixed-Finale
- Anna Zaja aus Mengen und Yannick Maden (beide TEC Waldau) haben sich bei den 45. Deutschen Tennismeisterschaften in Biberach den Titel im Mixed gesichert. In einem hochklassigen Finale bezwangen die beiden Kaderspieler des DM-Ausrichters, des Württembergischen Tennisbunds (WTB), Katharina Hobgarski und Rene Schulte (beide BASF TC Ludwigshafen) mit 7:6 (7:3) und 6:2.
„Es ist ein tolles Gefühl Deutsche Meisterin zu sein, auch wenn es ,nur‘ im Mixed ist. Es ist mein erster DMTitel überhaupt und deswegen etwas ganz Besonderes. Und dann auch noch hier, quasi vor meiner Haustür“, freute sich Anna Zaja. „Ich habe in dieser Halle von meinem zehnten bis 15. Lebensjahr oft mit Albert Ender trainiert. Es ist in Biberach immer wieder so, als ob ich nach Hause komme.“
Zaja hat ambitionierte Ziele
Der Titel im Mixed dürfte für die 25Jährige auch eine Entschädigung für das Aus im Viertelfinale im Einzel gewesen sein. Im vergangenen Jahr hatte sie noch das Halbfinale erreicht. „Im Einzel hatte ich mir schon deutlich mehr erhofft. Das Halbfinale war mindestens mein Ziel“, so Anna Zaja, die mit ihrer Saison dennoch durchaus zufrieden war. Von Rang 518 Ende 2015 hatte sie sich in der Weltrangliste in diesem Jahr bis auf Platz 306 vorgearbeitet. „So kann es im nächsten Jahr weitergehen. Dann möchte ich in die Quali bei den Grand-Slams kommen und die großen WTA-Turniere spielen, weniger die ITF-Turniere“, erläuterte die Mengenerin ihre ambitionierten Ziele für die kommenden zwölf Monate. Für die Australian Open im Januar 2017 wird es noch nicht reichen, dafür peilt sie die French Open im Mai in Paris an. „Dafür muss ich noch 60 bis 70 Plätze in der Weltrangliste gutmachen“, so Anna Zaja. Der Fahrplan bis zum Jahresende ist fix. Bis Freitag ist noch trainieren angesagt. „Dann verbringe ich Weihnachten zu Hause bei Mama. Da werde ich es mir richtig gut gehen lassen bei meiner Familie“, sagte die 25-Jährige, für die nach den Festtagen erneut hart trainieren auf dem Programm stehen wird, ehe die Turniersaison losgeht.
Im Mixed-Finale in Biberach hatten Zaja/Maden den hart umkämpften ersten Satz mit 7:6 gewonnen. „Wir haben das Break zum 5:2 nicht gemacht, im Tiebreak aber dann das Quäntchen Glück auf unserer Seite gehabt“, analysierte Anna Zaja. Mit 7:3 behielten sie und Yannick Maden letztlich in diesem die Oberhand. Im zweiten Durchgang gelang Hobgarski/Schulte das erste Break zum 2:1, dem Zaja/Maden gleich im Anschluss das Rebreak zum 2:2 folgen ließen. Danach machte nur noch das WTB-Duo die Punkte und sicherte sich nach einer Spielzeit von 1:14 Stunde mit 6:2 den zweiten Satz und damit den Sieg.
Hobgarski plädiert für Biberach
„Das ist mein erster DM-Titel überhaupt, etwas ganz Besonderes. Das Haus war voll, es herrschte eine tolle Atmosphäre. Es hat einfach Spaß gemacht“, freute sich der Stuttgarter Yannick Maden, der sich in den zurückliegenden zwölf Monaten in der Weltrangliste deutlich verbesserte, von Position 650 auf 275.
Trotz der Niederlage im Finale hatten auch Katharina Hobgarski und Rene Schulte ihr Lachen schnell wiedergefunden. „Ich bin nicht arg enttäuscht. Anna und Yannick waren am Ende einfach besser“, sagte Katharina Hobgarski, die nach dem Endspiel umringt war von Ballkindern und gut gelaunt unzählige Autogrammund Selfiewünsche erfüllte. Richtig enttäuscht über ihr Abschneiden im Einzel, in dem für die Vorjahresfinalistin diesmal als Nummer vier der Setzliste bereits im Viertelfinale Endstation war, war sie ebenso nicht. „Ich habe mir einfach zu viel Druck gemacht, zu hohe Erwartungen an mich selbst gehabt nach den guten Wochen zuvor“, so die 19-Jährige.
Insgesamt acht Turniersiege auf der ITF-Tour hat Katharina Hobgarski in diesem Jahr gefeiert, wodurch sie auf Rang 394 der Einzel-Weltrangliste kletterte (Ende 2015: Rang 585). „Das Jahr so zu beenden, hatte ich mir nicht so vorgestellt“, sagte sie. „Ich komme trotzdem gerne wieder zur DM, am liebsten nach Biberach. Ich hoffe, dass die DM in Biberach bleibt, weil es hier so familiär zugeht.“