Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Witthöft, Berrer und Sommerfeld

Im WTB-Stützpunkt Biberach werden drei neue Deutsche Tennis-Meister ermittelt

- Von Alexander Adam

- Die neuen Deutschen Tennis-Meister heißen Carina Witthöft (Der Club an der Alster), Michael Berrer (TV Reutlingen) und Steffen Sommerfeld (Zehlendorf­er Wespen). Am Ende einer langen Tenniswoch­e mit vielen spielerisc­hen Highlights erlebten die Zuschauer bei den Deutschen Meistersch­aften im WTB-Stützpunkt am Sonntag in Biberach mitreißend­e Matches und würdige Gewinner.

Den Anfang machten am Sonntagvor­mittag die Damen, hier kam es im Endspiel zu dem Duell der Porsche Team Deutschlan­d Spielerin Carina Witthöft gegen Lokalmatad­orin Laura Schaeder (TEC Waldau). In einer umkämpften Partie musste die favorisier­te Hamburgeri­n den ersten Satz im Tiebreak abgeben, konnte aber Durchgang Nummer zwei – ebenfalls im Tiebreak – für sich entscheide­n. In ihrem dritten Meistersch­aftsfinale wollte es die Weltrangli­sten-87. aus der Hansestadt wissen und sicherte sich am Ende verdient den Sieg mit 6:7 (4:7), 7:6 (7:4), 6:3. In den Jahren 2013 und 2014 hatte sie ihren Gegnerinne­n AnnaLena Friedsam und Antonia Lottner den Vortritt lassen müssen. „Endlich hat es mit dem Titel geklappt“, jubelte die 21-Jährige nach dem Matchball. „Laura hat es mir heute richtig schwer gemacht, das war wirklich ein hartes Stück Arbeit. Ich liebe es, in Biberach zu spielen, die Hütte ist hier immer vom ersten Tag an voll und die Zuschauer sind einfach sehr fair.“Nach der nun anstehende­n kurzen Weihnachts­pause wird sich die neue Deutsche Meisterin intensiv auf den Start in die Saison 2017 mit den Australian Open als erstem Höhepunkt vorbereite­n. „Dieser Erfolg ist dafür genau die richtige Motivation.“

Sommerfeld schlägt Dittmar

Im Anschluss an das Damenfinal­e wurde das Endspiel der Herren im Rollstuhlt­ennis ausgetrage­n. Hier sicherte sich der Weltrangli­sten-33. Steffen Sommerfeld mit einem 6:3, 6:0 gegen den 22-jährigen Anthony Dittmar (TSC Göttingen) seinen insgesamt fünften Titel und den dritten in Folge in Biberach. „Ich bin wirklich ganz, ganz stolz“, freute sich der 47 Jahre alte Berliner. „Die Atmosphäre in Biberach ist einmalig! Es ist toll, welche Bühne uns bei den Deutschen Meistersch­aften geboten wird und wir möchten uns beim Württember­gischen Tennis-Bund und beim Deutschen Tennis Bund dafür bedanken“und lobte auch seinen jungen Kontrahent­en, der an der Tennisbase Hannover trainiert. „Toni hat eine sehr gute Technik und ist superschne­ll, weil er aus dem Rollstuhlb­asketball kommt. Daher war ich zu 100 Prozent konzentrie­rt und habe von Anfang an Gas gegeben.“

In seiner letzten Partie als Tennisprof­i hatte Michael Berrer es in der Hand, seine Karriere mit dem Gewinn des deutschen Meistertit­els zu beenden. Doch mit dem 21-jährigen Maximilian Marterer aus dem DTBBundess­tützpunkt in Oberhachin­g hatte er einen hochmotivi­erten und stark aufspielen­den Gegner, der ihn vom ersten bis zum letzten Ballwechse­l forderte. „Ich bin begeistert von seiner Spielweise, er wird noch für Furore sorgen“, kommentier­te der 36 Jahre alte Stuttgarte­r die Leistung seines jungen Gegners.

„Ich liebe es, in Biberach zu spielen, die Hütte ist hier immer vom ersten Tag an voll und die Zuschauer sind einfach sehr fair.“Die neue Deutsche Tennis-Meisterin Carina Witthöft

Am Ende war es vor allem die Routine, die Michael Berrer vor einem begeistert­en Biberacher Publikum zum 6:7 (3:7), 6:4, 6:3-Sieg verhalf. „Es ist ein Traum, hier in der Heimat vor den Augen meiner Familie in meinem letzten offizielle­n Match den Titel zu gewinnen. Ich bin sehr dankbar für die ganze Unterstütz­ung, die ich über die Jahre vom Württember­gischen Tennis-Bund erhalten habe. ich gehe mit einem lachenden Auge und freue mich auf die Zukunft.“Der zweifache Vater Michael Berrer wird sich nun seiner Familie widmen und hofft, dem Tennis in der einen oder anderen Funktion erhalten zu bleiben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany