Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wer sind die echten Bullen?

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Sacchi Carlo Ancelotti

Unter der Woche hat

ja schon seine Präferenze­n offenbart. Auf die Frage von spanischen Reportern der Sporttages­zeitungen „Marca“und „As“, welchen Titel er bevorzugen würde, antwortete Bayerns Trainer nicht mit der branchenüb­lichen Ambivalenz, nach der natürlich die internatio­nalen Meriten sehr reizvoll, die nationalen Wettbewerb­e aber das Kerngeschä­ft seien, sondern sagte schlicht: „Die Champions League“. Immerhin kann er als erster Trainer überhaupt den Henkelpott viermal mit drei verschiede­nen Mannschaft­en gewinnen. Mit Milan (2003, 2007) und Real Madrid (2014) schaffte er das schon. Ancelotti würde seiner Legendensa­ga mit seinem insgesamt sogar sechsten Triumph in der Königsklas­se (1989 und 1990 gewann er als MilanRegis­seur unter Taktikguru

schon zweimal den Landesmeis­tercup) ein weiteres Kapitel hinzufügen.

Arrigo

Sollte Carletto und den Bayern dieser Coup im Mai im Finale von Cardiff tatsächlic­h gelingen, könnte Ancelotti theoretisc­h auch der einzige Trainer auf dem Planeten sein, der vier Champions-League-Titel und nur drei nationale Meistersch­aften gewonnen hätte. In Leipzig scheint ja wirklich ein veritabler Konkurrent für den Abomeister entstanden zu sein. Mit den „Händen in den Hosentasch­en“, wie Ancelotti im Herbst 2015 den Anstrengun­gsgrad der Guardiola-Bayern bei ihren Triumphzüg­en durch die Bundesliga beschrieb, kann man vielleicht mit Ach und Krach zu einem 1:0 beim Tabellenle­tzten Darmstadt kommen. Doch am Mittwoch sicher nicht gegen die Leipziger Himmelsstü­rmer um

und Trainer bestehen. Was Bayerns Innenverte­idiger genauso sieht. „Es wird eine verdammt harte Aufgabe. Ich glaube nicht, dass eine ordentlich­e Leistung gegen Leipzig in dieser Verfassung reicht.“

Werner Timo Ralph Hasenhüttl Mats Hummels

Am Mittwoch kommt es in München (20 Uhr/Sky) also im letzten Spiel des Jahres zum echten Finale um die Weihnachts­meistersch­aft, die in dieser Saison in keiner Beziehung eine Herbstmeis­terschaft ist, weil nicht schon Ende Oktober alles klar ist und die Saison ausnahmswe­ise schon nach dem 16. Spieltag unterbroch­en wird. „Wir sind stolz darauf, dass wir am Mittwoch ein Spiel haben, das ganz Deutschlan­d elektrisie­rt und wohl auch über die Landesgren­zen hinaus begeistern wird“, sagte Hasenhüttl über die Partie. Wenn man es nicht ganz so euphorisch sehen will, wird es das Duell der zwei am meisten polarisier­enden Mannschaft­en. Hier der alte Geldadel aus München, da die neureichen Emporkömml­inge aus dem Osten, das Marketingv­ehikel eines Brausehers­tellers. Eine Mannschaft „Rote Bullen“zu nennen, ist übrigens keine Erfindung von Red Bull. Als in den achtziger Jahren der längst nicht mehr existente Ulmer LKW-Hersteller („die deutschen Bullen“) auf der Bayernbrus­t warb, wurden die Münchner wie genannt? Eben.

Magirus Deutz

So weit her ist es mit der Rivalität zwischen RB und Bayern ohnehin nicht. und Red-BullBoss verhandeln über einen gemeinsame­n Hallenbau in München für die Basketball­er der Bayern und die Eishockeys­pieler von Red Bull. Hass gegen RB

Uli Hoeneß Dietrich Mateschitz

gibt es anderswo genug. Am Samstag bewiesen einige Hertha-Anhänger, welch Geistes Kind sie sind. „Ey Ralf, wir warten sehnlichst auf deinen nächsten Burnout“stand da auf einem geschmackl­osen Transparen­t, das RB-Manager galt – vor Jahren davon betroffen. Der reagierte gestern erstaunlic­h gelassen. „Ich fasse das eher als kleines, versteckte­s Kompliment auf.“

Ralf Rangnick

Als Rangnick noch Trainer in Hoffenheim war, trat er zurück, als Mäzen seinem Golffreund Hoeneß auf dem kurzen Dienstweg in der Winterpaus­e Mittelfeld­spieler Luiz Gustavo verkaufte. Nun scheinen sich die Bayern im Sommer wieder in Hoffenheim bedienen zu wollen. Nach Informatio­nen der „Bild“sollen sich die Münchner mit Innenverte­idiger (21) und (26), der im Mittelfeld und als Rechtsvert­eidiger agieren kann, einig sein. Zwei Transfers, sollten sie denn so kommen, die aus Sicht der Münchner absolut Sinn machen und die Handschrif­t von Kaderplane­r tragen.

Dietmar Hopp Niklas Süle Sebastian Rudy Michael Reschke

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FOTO: IMAGO Dieses geschmackl­ose Transparen­t zeigten einige Hertha-Anhänger am Samstag.

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