Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Prevent-Klage gegen Daimler läuft weiter
(dpa/sz) - Der Streit zwischen Daimler und dem Zulieferer Prevent wandert an das Landgericht Stuttgart. Das Landgericht Braunschweig verwies gestern die Schadenersatzklage an das Gericht im Südwesten. Der Lieferant von Sitzbezügen will vor Gericht knapp 42 Millionen Euro Schadenersatz erstreiten. Zuvor hatte die Handelskammer in Braunschweig die Klage von Prevent zur Zivilkammer weitergereicht.
Der Zulieferer klagt in Niedersachsen, weil er selbst seinen Sitz in Wolfsburg hat. Daimler hatte das im Verfahren kritisiert. Der Autohersteller hält die Klage ohnehin für unbegründet. Am Landgericht Stuttgart war die Prevent Dev GmbH 2014 schon mit einer einstweiligen Verfügung gescheitert. Die Verfügung wurde gekippt, auch die Berufung am Oberlandesgericht blieb ohne Erfolg.
Hintergrund der Klage ist: Prevent sieht dem Gericht zufolge Verträge von Daimler als nicht erfüllt und nicht wirksam beendet an. Im Jahresabschluss des Unternehmens ist die Rede von 2013 gekündigten Aufträgen und einem „Abzug des Lieferumfanges“der Daimler AG im Jahr 2014.
Bei Volkswagen hatte ein Lieferstopp von Prevent im August große Teile der Produktion empfindlich durcheinander gewirbelt. Hinter Prevent steht die bosnische Unternehmerfamilie Hastor, die über die Beteiligungsgesellschaft Tahoe beim Pfullendorfer Küchenhersteller Alno eingestiegen ist und nun gut 40 Prozent der Anteile hält.