Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ein Ausnahmestürmer führt die sieben deutschen Puckstars an
Leon Draisaitl brilliert in der NHL und rangiert vor Stürmerstar Owetschkin, auch seine sechs Landsmänner schlagen sich wacker
(dpa/sz) - Das deutsche Eishockey hat in der NHL wieder einen Star. Leon Draisaitl spielt seine bislang beste Saison und hat den nächsten Schritt in seiner Entwicklung vollzogen. Aber auch andere Nationalspieler überzeugten in Nordamerika. Von den sieben Deutschen in der NHL sind drei Leistungsträger. Die Torhüter sind nicht immer erste Wahl, überzeugen aber bei ihren Einsätzen. Tom Kühnhackl und vor allem Korbinian Holzer müssen dagegen um ihre Plätze im Kader kämpfen. Ein Überblick:
Leon Draisaitl (21, Edmonton
Oilers): Platz 14 in der Scorer-Wertung spricht für sich: Der Jungstar, Sohn des Ex-Nationalspielers und Ex-Ravensburg-Trainers Peter Draisaitl, ist den hohen Erwartungen vor der Saison vollkommen gerecht geworden. Mit 31 Punkten (14 Tore und 17 Vorlagen) lässt der gebürtige Kölner, der als Kind und Jugendlicher für die Haie und Mannheim spielte, Topspieler wie Alex Owetschkin (24 Punkte) hinter sich. „Es macht Spaß zu sehen wie er immer mehr zu einem Leistungsträger wächst“, schwärmte Oilers-Trainer Todd McLellan. Mit seinem Team ist Draisaitl auf Playoff-Kurs.
Dennis Seidenberg (35, New
York Islanders): Eigentlich war der Verteidiger nur als Ergänzungsspieler bei den Islanders vorgesehen. Doch der Neuzugang der Boston Bruins avancierte zum besten Abwehrspieler des Teams aus Brooklyn. Mit vier Toren und acht Vorlagen ist er dazu in der Offensive gefährlich. Nach einem Kieferbruch stand der 35-Jährige schnell wieder auf dem Eis. Auch bei den Islanders geht es nach zwei Siegen endlich bergauf.
Tobias Rieder (23, Arizona
Coyotes): Der Landshuter spielt bislang eine solide Runde, ohne allerdings hervorzustechen. Sechs Treffer und sieben Assists sind dennoch eine gute Ausbeute. Jedoch wartet Rieder seit zehn NHL-Partien auf ein Erfolgserlebnis. Mit den Coyotes läuft es als Tabellenletzter der Pacific Division nicht rund. Die PlayoffRänge sind bereits einige Punkte entfernt. Rieder wäre somit ein Kandidat für die Heim-WM 2017 in Deutschland .
Thomas Greisss (30, New York
Islanders): Mit ihm im Tor sind die Islanders einfach stärker. Greiss stand in dieser Spielzeit 13-mal in der Startformation, davon gewann New York acht Partien und verlor fünf Matches. Ohne den Goalie sieht die Bilanz bei fünf Erfolgen und 15 Niederlagen mau aus. Doch Trainer Jack Capuano bleibt bei seiner TorwartRotation. Zuletzt stellte Greiss mit 48 Paraden einen persönlichen Rekord auf.
Tom Kühnhackl (24, Pittsburgh
Penguins): Der Sohn des Landshuter Eishockey-Idols Erich Kühnhackl befindet sich in einer Saison mit Höhen und Tiefen. In seinem ersten Jahr in Pittsburgh stand er fast in jeder Partie auf dem Eis, dieses Jahr muss er um seinen Platz kämpfen. Zwei Tore und drei Vorlagen hat er nach 23 Auftritten auf dem Konto. Allerdings zwingen den Stanley-CupSieger auch immer wieder kleine Verletzungen zu einer Pause.
Philipp Grubauer (25, Washington Capitals): Er gilt als der vielleicht beste Ersatzkeeper in der NHL. Der Rosenheimer kam in dieser Saison sechsmal zum Einsatz, davon gewann das Team aus der USHauptstadt fünf Partien. Grubauer rettete in diesen Begegnungen mit teilweise spektakulären Paraden die zwei Punkte. Sein Pech: Im Kanadier Braden Holtby hat Washington bereits einen sehr starken Keeper.
Korbinian Holzer (28, Anaheim
Ducks): Der Verteidiger kommt in dieser Saison kaum zum Einsatz. Nur zehn Spiele bestritt der Münchner bislang für die Ducks. Dabei bereitete er zwei Tore vor. Aufgeben will der Abwehrspieler allerdings nicht. Etwas Hoffnung macht die letzte Woche vor Weihnachten: Holzer stand bei zwei der vergangenen drei Auftritten des Teams aus Kalifornien auf dem Eis.