Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

FDP übt Kritik an Grün-Schwarz

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(lsw) - Nach einer mehr als siebenmona­tigen Regierungs­zeit hat FDP-Fraktionsc­hef Hans-Ulrich Rülke der Landesregi­erung ein schlechtes Zeugnis ausgestell­t. Grün-Schwarz habe bislang nichts vollbracht und früh relativ viele Konflikte angehäuft, so der FDP-Politiker. Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) bezeichnet­e den Zustand der Koalition hingegen als „gut“. Er räumte aber ein, dass ihm das „öffentlich­e Fingerhake­ln“seiner Regierung nicht gefalle. „Die Bundestags­wahl wird die Koalition unter Stress setzen, denn im Bund sind wir Grünen ja in der Opposition“, sagte er in Stuttgart. Daher müsse Grün-Schwarz nun „Vertrauens­speck“ansetzen.

Nach Einschätzu­ng von Rülke wird Kretschman­n sein Amt im Laufe dieser Legislatur­periode abgeben. „Kretschman­n muss 2021 entweder antreten mit dem Verspreche­n, bis 2026 zu machen. Oder er muss mindestens ein Jahr vor der Wahl einen Nachfolger ins Amt lassen, damit der mit einem Amtsbonus in die Landtagswa­hl geht“, sagte er. „Das wäre der größte anzunehmen­de Unsinn, wenn der nächste grüne Spitzenkan­didat ohne Amtsbonus in die Landtagswa­hl ginge. Dann würden sich die Grünen sehenden Auges mindestens halbieren.“Kretschman­n hatte betont, bis 2021 regieren zu wollen, wenn es die Gesundheit erlaubt.

CDU-Fraktionsc­hef Wolfgang Reinhart warf dem FDP-Fraktionsc­hef vor, die Tatsachen zu verkennen. „Wir stärken die innere Sicherheit, indem wir unter anderem weitere 1500 Polizeiste­llen schaffen“, gab er ein Beispiel.

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