Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Energiegeladen
„Godmother of Punk“: Patti Smith wird 70
(dpa) - An der Seite des Fotokünstlers Robert Mapplethorpe wurde Patti Smith berühmt, mit ihrem Album „Horses“zum Weltstar. Dabei sieht sich die „Godmother of Punk“nicht als Musikerin, sondern als Autorin. Heute wird Smith 70 Jahre alt.
Ihr eigener Nobelpreis war es nicht, aber trotzdem bekam Patti Smith bei der Verleihung in Stockholm die ganz große Bühne. Ihr alter Freund Bob Dylan hatte „andere Verpflichtungen“, also sang Smith an seiner Stelle seinen Klassiker „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“– höchst nervös und stockend, aber vom Publikum gefeiert.
Smiths Weggefährten und große Lieben von einst sind tot: Der Fotokünstler Robert Mapplethorpe, an dessen Seite sie berühmt wurde und der 1989 an Aids starb, und der Musiker Fred Smith, mit dem sie in Detroit eine Familie mit zwei Kindern gründete und der 1994 mit nur 45 Jahren an Herzversagen starb. Aber Smith arbeitete sich durch die Trauer zurück, hat jüngst sogar zwei gefeierte Bücher herausgebracht: „Just Kids“und „M Train“. Geboren wurde Smith 1946 in Chicago und wuchs in New Jersey auf. Sie zog nach New York und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch. Robert Mapplethorpe und sie werden ein Paar, bis Mapplethorpe klar wird, dass er schwul ist. Unzertrennlich bleiben die beiden trotzdem.
Ihre Auftritte sind legendär energetisch, und Smith wird bald als „Godmother of Punk“bekannt. Sie sei realistisch mit sich selbst, sagt Smith. „Ich weiß, dass ich nicht singen kann wie Amy Winehouse oder Rihanna. Aber worauf ich mich verlassen kann, ist, dass wenn ich auf die Bühne gehe, ich nur aus einem Grund da bin – um mit den Menschen eine Verbindung aufzubauen.“