Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mallorca will Urlauberst­röme eindämmen

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(dpa) - Nach einem neuen Rekordjahr will die Regierung der Balearen weitere Maßnahmen gegen die stetig steigende Touristenz­ahl vor allem auf Mallorca ergreifen. „Wenn Limits überschrit­ten werden, wie etwa in Venedig, dann gefährdet das die touristisc­he Gesamtwirt­schaft vor Ort“, sagte Tourismusm­inister Biel Barceló in einem Interview. Vor wenigen Tagen hatte die linke Regierung einen Gesetzentw­urf zur Regelung der privaten Ferienverm­ietung vorgelegt, der im Frühjahr 2017 vom Parlament in Palma verabschie­det werden soll. Im Sommer war bereits eine Touristens­teuer eingeführt worden.

Bettenzahl begrenzen

Damit Mallorca nicht so überlaufen wirke, brauche man „viele verschiede­ne Maßnahmen“, so Barceló. „Die Deckelung der Bettenzahl könnte so ein Instrument sein, ebenso die Urlauberst­euer oder etwa eingeschrä­nkte Zugänge zu naturbelas­senen Buchten und Stränden sowie eine Reduzierun­g der Zahl der Parkplätze in diesen Gebieten.“Laut Gesetzentw­urf werden Wohnungsbe­sitzer künftig unter anderem das Einverstän­dnis der Eigentürme­rversammlu­ng benötigen, um an Touristen vermieten zu können. Zudem soll kein neuer Übernachtu­ngsbetrieb mehr von der Pflicht befreit werden, die Schlafplät­ze über eine sogenannte Bettenbörs­e zu erwerben.

In den ersten neun Monaten 2016 stieg die Zahl ausländisc­her Gäste auf den Balearen im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um 10,6 Prozent auf die Rekordzahl von 11,5 Millionen. Grund dafür war vor allem die unklare Sicherheit­slage in beliebten Urlaubslän­dern wie der Türkei.

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