Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Eine bessere Zukunft sichern
KAB Munderkingen unterstützt Schulpatenschaften in Uganda
- Vor allem die Kinder in Uganda sind es, die Ottmar Roth und die Katholische Arbeitnehmerbewegung Munderkingen dazu antreiben, sich weiter zu engagieren. „Hilfe zur Selbsthilfe“ist das Motto, unter dem sich die Organisation seit Jahren vor allem in Bukoto inzwischen aber auch in Langol engagiert. Dafür hat Roth vor Jahren die Uganda-Initiative BuMuLa (Bukoto/Munderkingen/Langol) ins Leben gerufen.
2002 sei der KAB-Dachverband auf die Munderkinger Ortsgruppe zugekommen, weil für die CWMGruppe (die Partnerorganisation der KAB) in Bukoto ein Partner gesucht wurde, erinnert sich Ottmar Roth, der damals der Vorsitzende der Munderkinger Gruppe war. Schnell sei für ihn klar gewesen, dass sich die Munderkinger hier engagieren wollen. „Mit ungefähr 200 Euro im Jahr hat unsere Unterstützung in Uganda begonnen“, berichtet Roth. Seither hätten sich die Aufgaben aber vervielfacht. Vor allem durch Spenden, Basare und Veranstaltungen wie dem Munderkinger Afrikatag werde das Geld zur Bewältigung der Aufgaben gesammelt.
Um den Menschen in Bukoto eine Perspektive zu geben, sich und ihre Familie selbst zu versorgen, sei 2002 ein Schweinezucht-Projekt ins Leben gerufen worden. „Die Schweine können sie dann verkaufen“, erklärt Roth. Natürlich habe die KAB-Gruppe nicht für alle Familien Schweine kaufen können. Deshalb habe sich jeder, der Schweine erhalten hat, dazu verpflichtet, einige Nachkommen an Nachbarn weiterzugeben. So dass irgendwann alle vom Projekt profitieren konnten. „Auch heute züchten Familien mit Nachkommen der Urspungstiere noch weiter“, berichtet Roth, der versucht regelmäßig nach Bukoto zu reisen, um sich ein Bild davon zu machen, wie das Spendengeld eingesetzt wird. So ist er Anfang des Jahres mit seinem Sohn in Uganda gewesen, um Moskitonetze und Federmäppchen nach Bukoto zu bringen.
Gerade am Anfang sei der Kontakt nach Uganda schwierig gewesen. „Telefonieren ging nicht und Briefe sind regelmäßig unterwegs verloren gegangen“, erinnert sich der frühere Vorsitzende der KAB Munderkingen. Durch das Internet habe sich der Kontakt sehr vereinfacht. Auf das Schweinezuchtprojekt folgte 2004 die Pflanzung eines Kiefernwaldes. „Dieser wird von den Mitgliedern der Gruppe gepflegt und das Brennholz dann verkauft“, erklärt Roth. Schulbildung sei für die Kinder der einzige Weg, um sich vielleicht eine bessere Zukunft zu erarbeiten, berichtet Roth. „Allerdings müssen viele Kinder sehr weit zur nächsten Schule laufen und sind oft schon müde, wenn sie dort ankommen.“Deshalb ist zwischen 2009 und 2013 ein Schlafsaal für die Kinder gebaut worden, die zu weit von der Schule entfernt wohnen. Bis zu 200 Schüler übernachten während der Woche hier.
Immer fröhliche Kinder
Als Ottmar Roth 2010 selbst Bukoto besuchte, sei er vor allem von den Kindern beeindruckt gewesen. „Obwohl sie Hunger hatten, waren sie immer fröhlich und haben gelächelt“, erinnert er sich.
Um besonders ihnen zu helfen, rief Roth 2011 die ersten Schulpatenschaften ins Leben. Die Paten zahlen 60 Euro im Jahr und dafür kann ein Kind ein Jahr die weiterführende Schule besuchen, die in Uganda schulgeldpflichtig ist. „Das können sich aber viele Familien gar nicht leisten, weil ugandische Frauen im Schnitt sieben Kinder haben“, so Roth. 160 Schulpatenschaften habe die Munderkinger Gruppe in den vergangenen fünf Jahren bereits abgeschlossen.
Eines der akutesten Projekte, das die Munderkinger KAB vorantreiben will, ist der Ausbau der weiterführenden Schule in Bukoto. „Dort herrschen im Moment erbärmliche Zustände. Das Gebäude muss renoviert und ausgebaut werden und auch die Einrichtung muss dringend erneuert werden“, berichtet Roth.
Seit 2013 engagieren sich die Munderkinger nun auch in einem kleinen Dorf im Norden Ugandas. Hier sei der 20 Jahre währende Bürgerkrieg immer noch spürbar. „Angefangen haben wir in Langol mit einem Bienenzucht-Programm, um den Honig verkaufen zu können. Seit Mitte dieses Jahres züchten die Menschen dort zudem auch Schweine“, erklärt Roth. Der KAB betreue dort allerdings auch frühere Kindersoldaten, die sich langsam wieder in das normale Leben einfinden sollen.
Erst langsam wachsen auch hier Schulpatenschaften. „Wir schauen wie immer Schritt für Schritt, was umsetzbar ist“, sagt Ottmar Roth.