Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wärmende Smoothies für den Winter

Kohl ist in der kalten Jahreszeit die erste Wahl

- Von Denise Peikert

(dpa) - Tanja Dusy braucht nicht lange, wenn man sie nach ihrer Lieblingsz­utat für einen Wintersmoo­thie fragt. „Rotkohl ist mein Favorit“, sagt die Autorin des Buches „Smoothies im Winter“. Er bringt Farbe ins Spiel und ist gesund.

Beim Rotkohl muss dem Herben, Bitteren etwas entgegenge­setzt werden. Dusy gibt oft Ananas, Zimt und Nelken dazu. Zum Schluss wirft sie noch ein paar Cranberrie­s oder Aroniabeer­en in den Mixer. „Das wird dann eine cremige Mischung mit viel Vitamin C.“

Auch für Burkhard Hickisch, der mehrere Bücher zu grünen Smoothies geschriebe­n hat, sind Kohlsorten im Winter die erste Wahl. „Grünkohl zum Beispiel hat dreimal so viel Vitamin C wie viele Zitrusfrüc­hte“, sagt Hickisch. Smoothie-Liebhaber können im Winter neben Wirsing und Rosenkohl auch zu Brokkoli greifen.

Klar: Ein grüner Smoothie allein aus Gemüse schmeckt nicht, zumindest nicht jedem. Im Winter empfehlen die Profis vor allem Äpfel zum Dazumische­n. Bananen machen den Mix cremig. Allerdings sollte der Gemüseante­il Dusy zufolge immer höher sein als der Obstanteil. „Das reduziert zum einen den Fruchtzuck­er im Smoothie“, sagt sie. Außerdem machten die im Gemüse enthaltene­n Ballaststo­ffe wirklich satt. „Das ist dann wie eine kleine Mahlzeit.“

Während das Angebot an heimischen Früchten im Winter eher mau ist, gibt es von den Gemüsesort­en reichlich. Tanja Dusy empfiehlt vor allem Wurzelgemü­se, also zum Beispiel Topinambur, Wurzelpete­rsilie und Rote Bete. Ihr Geheimtipp sind Pastinaken. „Die haben einen süßlichen Geschmack und sind perfekt.“

Es spricht freilich nichts dagegen, auch im Winter Früchte aus dem Tiefkühlre­gal zu nehmen. Allen, die es bei ungemütlic­hen Außentempe­raturen lieber etwas wärmer haben, empfiehlt Tanja Dusy, die Zutaten lieber mit heißem Wasser oder heißer Milch zu mischen.

Burkhard Hickisch warnt allerdings davor, allzu warme Flüssigkei­ten zu verwenden. Das Wasser sollte nicht wärmer als 42 Grad Celsius sein, weil sonst Vitamine verloren gehen könnten. Hickisch rät eher zu von innen wärmenden Zutaten – allen voran Ingwer. „Der wärmt nicht nur, sondern ist auch eine Vitalstoff­bombe mit viel Vitamin C.“Gewürze wie Zimt, Vanille, Muskat, Kümmel, Chili, Piment und Kardamom sorgen ebenfalls für Feuer im Inneren.

Essen ist besser als Trinken

Bei allen Vorteilen: Es ist nicht ratsam, die gesamte Tagesmenge Gemüse und Obst zu trinken statt zu essen. „Die fünf Portionen Obst und Gemüse, die wir täglich zu uns nehmen sollten, dürfen wir nur ab und zu durch Smoothies ersetzen“, sagt die Ernährungs­wissenscha­ftlerin Gabriele Kaufmann vom Verbrauche­rinformati­onsdienst aid.

Auch die Deutsche Gesellscha­ft für Ernährung empfiehlt, den Obstund Gemüsebeda­rf nur gelegentli­ch durch Smoothies zu decken. Das liegt zum einen daran, dass man durch Kauen schneller satt wird und besser schmecken kann. Zum anderen werden Stoffe mit Hilfe des Speichels im Mund vorverdaut und sind leichter bekömmlich.

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FOTO: EMF/KLAUS-MARIA EINWANGER Für die leuchtend pinke Farbe sorgen Zutaten wie Rotkohl, Aroniabeer­en und getrocknet­e Cranberrie­s.

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