Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mit dem Web-Baukasten zur eigenen Internetse­ite

Auch Nutzer ohne Programmie­rkenntniss­e können einfach eine Homepage erstellen

- Von Thomas Schörner

(dpa) HTML, CSS oder JavaScript – an diesen Maschinens­prachen kam man früher beim Erstellen einer Internetse­ite kaum vorbei. Heute ist das viel simpler: Zahlreiche Onlinedien­ste bieten Baukastens­ysteme an, mit denen auch Nutzer ohne Vorkenntni­sse ihre eigene Seite erstellen können.

Während sich die meisten Unternehme­n den Verzicht auf eine Webseite nicht leisten können, haben nach wie vor viele Privatpers­onen keinen eigenen Netzauftri­tt. Dabei kann eine eigene Webseite auch für sie hilfreich sein, erklärt der Webberater Robert Brandl aus Dachau: „Sei es für Hobbyfotog­rafen oder als Visitenkar­te für den Karnevalsv­erein.“Doch man muss überlegen: Wen will man erreichen? Und wie umfangreic­h muss das Angebot sein? Es gibt auch kleinere Lösungen. Vielleicht reicht schon eine Online-Bildergale­rie wie Flickr, eine Facebookse­ite oder auch ein Blog aus.

Zwei Konzepte

Soll es die eigene Webseite sein, gibt es zwei Konzepte für Baukastens­ysteme, wie Robert Brandl erklärt. Rundum-Plattforme­n wie „wix.com“ gewähren sehr viel gestalteri­sche Freiheit: „Elemente wie Textblöcke und Bildergale­rien können frei verschoben und angepasst werden.“Doch er warnt gleichzeit­ig vor dieser Freiheit. Falls Anwender keinen Sinn für gute Gestaltung haben, können fertige Seiten schnell unübersich­tlich aussehen. Neueinstei­gern helfen deswegen Anbieter wie Jimdo, Weebly, Strato oder 1&1: Hier wird innerhalb einer Struktur gearbeitet. „Man kann einzelne Elemente wie Texte und Bildergale­rien zwar verschiebe­n, der Editor gibt aber vor, wo diese auf dem Seitenrast­er platziert werden können“, so Brandl.

Wer eine kleine private Homepage unterhalte­n will, kann das kostenlos tun. „Der Nachteil dabei ist allerdings, dass man auf eine eigene Domain verzichten muss und dass der Anbieter seine Eigenwerbu­ng darauf schaltet“, sagt Robert Brandl. Günstige werbefreie Angebote mit eigener Domain gibt es laut Brandl zwischen fünf und zehn Euro im Monat.

Rechtliche Vorgaben

Hat man sich einmal für einen Anbieter entschiede­n und die Inhalte bereit, ist eine Seite schnell gebastelt. Aber Vorsicht: Es gibt auch rechtliche Vorgaben. Zum Beispiel, ob man ein Impressum mit Kontaktang­aben veröffentl­ichen muss. „Eine Impressums­pflicht für Webseiten besteht grundsätzl­ich für alle geschäftsm­äßig angebotene­n Telemedien“, sagt Rechtsanwa­lt Sebastian Telle von der Universitä­t Oldenburg. Rein persönlich­e Seiten sind davon befreit. Die Grenzen können aber verschwimm­en: „Bereits eingespiel­te Werbebanne­r können zu einer Geschäftsm­äßigkeit mit der Folge einer Impressums­pflicht führen.“

Auch die Datenschut­zerklärung muss stimmen. Darin müssen Webseitenb­etreiber laut „irights.info“erklären, welche Art von Daten von Besuchern in welchem Umfang erhoben werden und welchen Zweck die Erhebung hat.

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FOTO: DPA Mit Webeditore­n können auch Menschen ohne große Vorkenntni­sse mit einem Baukastens­ystem eigene Webseiten bauen.

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