Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mit dem Web-Baukasten zur eigenen Internetseite
Auch Nutzer ohne Programmierkenntnisse können einfach eine Homepage erstellen
(dpa) HTML, CSS oder JavaScript – an diesen Maschinensprachen kam man früher beim Erstellen einer Internetseite kaum vorbei. Heute ist das viel simpler: Zahlreiche Onlinedienste bieten Baukastensysteme an, mit denen auch Nutzer ohne Vorkenntnisse ihre eigene Seite erstellen können.
Während sich die meisten Unternehmen den Verzicht auf eine Webseite nicht leisten können, haben nach wie vor viele Privatpersonen keinen eigenen Netzauftritt. Dabei kann eine eigene Webseite auch für sie hilfreich sein, erklärt der Webberater Robert Brandl aus Dachau: „Sei es für Hobbyfotografen oder als Visitenkarte für den Karnevalsverein.“Doch man muss überlegen: Wen will man erreichen? Und wie umfangreich muss das Angebot sein? Es gibt auch kleinere Lösungen. Vielleicht reicht schon eine Online-Bildergalerie wie Flickr, eine Facebookseite oder auch ein Blog aus.
Zwei Konzepte
Soll es die eigene Webseite sein, gibt es zwei Konzepte für Baukastensysteme, wie Robert Brandl erklärt. Rundum-Plattformen wie „wix.com“ gewähren sehr viel gestalterische Freiheit: „Elemente wie Textblöcke und Bildergalerien können frei verschoben und angepasst werden.“Doch er warnt gleichzeitig vor dieser Freiheit. Falls Anwender keinen Sinn für gute Gestaltung haben, können fertige Seiten schnell unübersichtlich aussehen. Neueinsteigern helfen deswegen Anbieter wie Jimdo, Weebly, Strato oder 1&1: Hier wird innerhalb einer Struktur gearbeitet. „Man kann einzelne Elemente wie Texte und Bildergalerien zwar verschieben, der Editor gibt aber vor, wo diese auf dem Seitenraster platziert werden können“, so Brandl.
Wer eine kleine private Homepage unterhalten will, kann das kostenlos tun. „Der Nachteil dabei ist allerdings, dass man auf eine eigene Domain verzichten muss und dass der Anbieter seine Eigenwerbung darauf schaltet“, sagt Robert Brandl. Günstige werbefreie Angebote mit eigener Domain gibt es laut Brandl zwischen fünf und zehn Euro im Monat.
Rechtliche Vorgaben
Hat man sich einmal für einen Anbieter entschieden und die Inhalte bereit, ist eine Seite schnell gebastelt. Aber Vorsicht: Es gibt auch rechtliche Vorgaben. Zum Beispiel, ob man ein Impressum mit Kontaktangaben veröffentlichen muss. „Eine Impressumspflicht für Webseiten besteht grundsätzlich für alle geschäftsmäßig angebotenen Telemedien“, sagt Rechtsanwalt Sebastian Telle von der Universität Oldenburg. Rein persönliche Seiten sind davon befreit. Die Grenzen können aber verschwimmen: „Bereits eingespielte Werbebanner können zu einer Geschäftsmäßigkeit mit der Folge einer Impressumspflicht führen.“
Auch die Datenschutzerklärung muss stimmen. Darin müssen Webseitenbetreiber laut „irights.info“erklären, welche Art von Daten von Besuchern in welchem Umfang erhoben werden und welchen Zweck die Erhebung hat.