Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Müssen goldenen Tag erwischen“

ASV Nendingen und Trainer Hirt wollen 8:14-Niederlage in Weingarten wettmachen

- Von Klaus Berghoff

- Die Ringer des Bundesligi­sten ASV Nendingen stehen am Freitag ab 20.30 Uhr vor einer schweren Aufgabe. Die Staffel von Trainer Volker Hirt fährt mit einem Sechs-Punkte-Rückstand zum Halbfinal-Rückkampf um die deutsche Mannschaft­s-Meistersch­aft zum SV Germania Weingarten nach Nordbaden. Der zuletzt erkrankte Daniel Cataraga ist wieder fit. Der Vize-Weltmeiste­r geht in der dortigen Walzbachha­lle auf die Matte und könnte gegen den Weltmeiste­r von 2015, Frank Stäbler, das Zünglein an der Waage sein.

Beim ASV Nendingen ist man sich nach der klaren 8:14-Heimnieder­lage am Zweiten Weihnachts­feiertag bewusst, dass Vieles passen muss, wenn man doch noch ins Finale einziehen will. Volker Hirt: „Es muss sehr gut laufen, wir müssen einen goldenen Dezember-Tag erwischen.“

Abgeschrie­ben hat er das Weiterkomm­en keineswegs. „Es hat im Ringen in der Vergangenh­eit schon Überraschu­ngen gegeben. Mit einer geschlosse­nen Mannschaft­sleistung ist für uns noch etwas drin“, hofft er auf einen klaren Erfolg seiner Schützling­e. Und er verspricht: „Wir werden alles geben und versuchen, uns bestens zu präsentier­en, das Ergebnis so lange wie möglich offen zu halten.“

Hirt will volles Risiko gehen

Der Coach hat sich in dieser Woche noch einmal alle Kämpfe vom Montag genau angeschaut und mit jedem einzelnen Ringer das Gespräch gesucht. „Ich habe klar angesproch­en, was gut und was schlecht war. Wir müssen uns im Rückkampf gemeinsam präsentier­en. Wir können es noch hinbekomme­n, das Ergebnis zu drehen.“

Hirt ist aber auch klar, dass eine Leistungss­teigerung bei einigen seiner Ringer nötig ist: „Wir brauchen die eine oder andere Überraschu­ng, eventuell auch einen Schultersi­eg. Unsere Ringer müssen auf der Matte Risiko gehen. Uns nützen 1:0-Siege nichts, die Siege müssen höher ausfallen.“

Im Nendinger Lager hofft man, mit der bestmöglic­hen Staffel auf die Matte gehen zu können. Daniel Cataraga, im Hinkampf kurzfristi­g krankheits­bedingt ausgefalle­n, kehrt er wieder ins Team zurück. „Er kommt täglich besser in Form“, schildert Hirt die Trainingse­indrücke des Vize-Weltmeiste­rs.

Bei der Aufstellun­g kommt dem ASV-Coach im Rückkampf gelegen, dass er wegen der Deutsch-Quote nicht unbedingt eine Klasse im Vorfeld abgeben muss. So ist damit zu rechnen, dass neben den gesetzt erscheinen­den Benjamin Raiser (66 kg, G), Samet Dülger (75 kg, F), Florian Neumaier (86 kg, G) und Peter Öhler (98 kg, G) diesmal Johannes Kessel (130 kg, F) als fünfter Deutscher aufgeboten wird. Dann könnte in der Freistilkl­asse bis 66 kg Andrej Perpelita auf die Matte gehen und anstelle von Leon Gerstenber­ger gegen Alejandro Valdes antreten. Zwar ist auch Perpelita gegen den Kubaner in Weingarten­er Diensten, der bisher alle Kämpfe siegreich gestaltet hat, nur Außenseite­r, kann die Niederlage aber vielleicht knapper gestalten.

Eine Alternativ­e wäre der Einsatz von Yabrail Hasanov (75 kg, F). Dann müsste allerdings Samet Dülger für den Aserbaidsc­haner weichen, was anderersei­ts wieder den Einsatz eines anderen Deutschen für Dülger erforderli­ch machen würde.

„Wir müssen die deutsch-deutschen Duelle gewinnen“, glaubt Hirt, dass es auf diese Kämpfe, zwei (wie im Hinkampf) oder vermutlich drei, besonders ankommt.

Gegner schon recht siegessich­er

Beim Gegner träumt man bereits von den Endkämpfen gegen den Sieger der anderen Halbfinalp­artie KSV Aalen gegen KSV Ispringen (Hinkampf 11:11). „Germanen nach hohem Sieg mit einem Bein im Finale“, ist auf der Homepage des SV Germania Weingarten der Bericht über den Hinkampf überschrie­ben.

Allerdings scheinen bei Weingarten nur vier deutsche Ringer fest gesetzt: Frank Stäbler (75 kg, G), Georg Harth (75 kg, F), William Harth (86 oder 130 kg, F) und Oliver Hassler (98 kg, G). Interessan­t wird sein, wen Trainer Frank Heinzelbec­ker als fünften Deutschen auf die Matte schickt. Sollte er Ahmed Dudarov (86 kg, F), der in der Bundelsiga eine Sieg-Quote von 9:5 aufweist, bringen, müsste William Hart in die 130-kgKlasse aufrücken und würde dort Magomedgad­zhi Nurov verdrängen. Möglich sind allerdings auch Einsätze von Jan Rotter (86 kg, G, anstelle Ilian Georgiev oder Damian Janikowski), oder Christian Fetzer (66 kg, G), für den dann Ionut Panait weichen würde.

Dies ist aber kaum anzunehmen, ebensoweni­g, dass Dustin Scherf (G) von der 61-kg-Klasse in die 57-kgKlasse abkocht.

 ?? FOTO: HKB ?? Auch im Rückkampf wird es vermutlich zum Duell zwischen dem Nendinger Peter Öhler (rot) und dem Weingarten­er Oliver Hassler kommen. ASV-Trainr Volker Hirt erhofft sich von seinem Schützling einen höheren Sieg als das 1:0 im Hinkampf.
FOTO: HKB Auch im Rückkampf wird es vermutlich zum Duell zwischen dem Nendinger Peter Öhler (rot) und dem Weingarten­er Oliver Hassler kommen. ASV-Trainr Volker Hirt erhofft sich von seinem Schützling einen höheren Sieg als das 1:0 im Hinkampf.

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