Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Landeselternbeirat kritisiert Sparkurs in der Bildungspolitik
(ch) - Der Landeselternbeirat fordert die Regierung dazu auf, ihren Sparkurs in der Bildungspolitik zu beenden und auf den Lehrermangel zu reagieren. Der Pflichtunterricht sei nicht mehr sichergestellt, sagte Landeschef Carsten Rees am Donnerstag in Stuttgart. Es sei eine Lüge, dass die Landesregierung kein Geld für Bildung habe. „Die Wahrheit ist, dass sie kein Geld ausgeben will“, so Rees. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) wies den Vorwurf von sich. Zum Thema Unterrichtsversorgung merkte sie an, dass es trotz vorhandener Mittel an einigen Orten an Bewerbern fehle.
Rees warf der Ministerin vor, keine validen Erhebungen zum Unterrichtsausfall zu haben. Statistiken zu Lehrerstellen seien indes schöngerechnet: „Da werden Lehrer gezählt, die nie vor der Klasse stehen, sondern in der Verwaltung arbeiten.“Eisenmann nannte den Vorwurf eine „Unterstellung“. Das Verhältnis zur Kultusministerin bezeichnet Rees als „weitgehend korrekt“, jedoch sei der Ton seit ihrem Vorgänger Andreas Stoch (SPD) „deutlich ruppiger“geworden. Weiter forderte der Beirat, die Ausbildung für Sonderpädagogen zu erweitern. Für inklusive Kinder müssten Assistenzen bereitgestellt werden. Dies sei vor allem beim Besuch von Ganztagsschulen nicht gewährleistet. Ende März wird ein neuer Landeselternbeirat gewählt. Man werde dann überlegen, sich an öffentlichen Protestaktionen zu beteiligen.