Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gitarren haben viele Freunde
Conrad-Graf-Musikschule: Instrumentalklasse von Heidi Schiller lässt Werke von Wolfgang Amadeus Mozart hell erstrahlen
- In einem weiten Bogen vom ersten mutigen öffentlichen Vorspiel bis zum anspruchsvoll freudigen Musizieren im Ensemble zeigte die Instrumentalklasse von Heidi Schiller von der Riedlinger ConradGraf-Musikschule verschiedene Entwicklungsphasen zum souveränen Umgang mit der Gitarre. Nachwuchsmusiker aller Altersstufen freuten sich über Beifall.
Mit sauber gezupften Klängen eröffnete Chi Khang Tach mit „The Answer“von Andreas Schumann den Vortragsreigen. Nach einem beschwingten Tanzlied aus der Bretagne mit Lorenz Emhart vereinten sich beide Junggitarristen mit „Simi Jardech“aus Israel zu einem mutigen Duo. Sicher in den Begleitphasen, über denen sich die Melodie erhob, stellte Lukas Frese „Tom on the Rock“vor. Mit „The House of the Rising Sun“hat sich Alexander Anliker eine bekannte Melodie ausgesucht, die er mit vielen hellen und dunklen Tonfolgen versah. Flüssig in der Melodie bis zu einem klaren Schlussakkord hat Hannah Gauggel Joep Wanders „Cat Walk“vorgestellt.
Danach lud Fernanda Dreher mit typisch spanischen Klängen in der Melodie, unterbrochen von exakten Akkorden, zu „Feria de Andalucia“ein. Daraufhin fanden sich melodisch fließende Passagen mit Theresa Diesch zu einem angenehmen „Saitenklang“, gefolgt von Linn Spieler, die mit sicherem Wechsel von Einzeltönen und kraftvoll klingenden Akkorden „Bäume wehen im Wind“vorstellte. Als Duo spielten sie mit Spaß am gemeinsamen Musizieren „Weit von hier“vor. Bewegt in der Melodie über mehrere Lagen seines Instruments, jederzeit klar in den Tonfolgen – so präsentierte Tilman Kuch „Salida del Sol“.
Nach den Vorträgen all dieser Nachwuchstalente gehörte die Aufmerksamkeit dem Ensemble mit Antje Behm, Elena Unger, Melanie Tremp, Christina Hudjera, Marie Hoffmann und ihrer Lehrerin Heidi Schiller. Mozart’sche Heiterkeit strahlte aus einem Allegro aus dem Divertimento Nr. 3. Mühelos fließende Passagen, variabler Gesamtklang und bezaubernde Leichtigkeit prägten das Musizieren dieses bestens aufeinander abgestimmten Ensembles. Schüler und Eltern konnten spüren, welche Ziele man mit stetigem Üben und Freude an der Musik erreichen kann.
Manche dieser erfahrenen Gitarristen stellten sich danach auch als Solisten vor. Mit Gefühl und Freude, in Tönen umgesetzt, und spürbarem Können lud Marie Hoffmann zu einem erheiternden Besuch in „Garden Steps“. Melanie Tremp legte bei „River flows in You“Wert auf Klarheit in der Melodie, vorwiegend in den schwierigen hohen Lagen ihrer Gitarre. Melodisch engagierte Partien zu exakter Begleitung quer über die gesamte Griffleiste ihres Instruments – so präsentierte Antje Behm ihr „Zamba“.
Den Schlusspunkt der abwechslungsreichen Vorspielstunde setzte noch einmal das Ensemble mit ganz unterschiedlichen Kompositionen: Angenehm die Titelmelodie aus „Forrest Gump“, mit spannungsgeladenen Akkorden „Smoke on the Water“als Gegensatz zu der klar ausgeprägten Wiedergabe von „Tears in Heaven“mit seinen wechselnden Tonstufen. Anspruchsvoll und geprägt durch enge, rhythmisch akkurat ausgearbeitete Tonpartien sowie melodische Führung und präzise Begleitphasen im Einklang – so zeigte das Ensemble Können und Spielfreude, belohnt durch reichen Beifall.